: Die Rollen nicht getauscht
■ Im Pokal-Derby besiegen die Tigers die Risters mit 91:70
Vor Saisonbeginn in der zweiten Bundesliga Nord gaben die beiden Hamburger Basketball-Clubs bereits ihren Wunschzettel ab: Die BCJ Hamburg Tigers wollen auf- und der SC Rist Wedel nicht absteigen. So waren die Rollen vor dem ersten Hamburger Derby in der dritten Runde im Pokalwettbewerb des Deutschen Basketball-Bundes zwischen den Tigers und Risters vorzeitig vergeben. Gemäß der unterschiedlichen Höhe ihrer Etats von 1,5 Millionen Mark (Tigers) und 300.000 Mark (Rist) siegten die Hamburger gegen die Schleswig-Holsteiner vor 300 Zuschauern in der Wandsbeker Sporthalle mit 91:70 (50:34).
Schwarz gemalt wird bei den Ris-ters trotzdem nicht. „Wir können noch alles verbessern,“ räumt Rists Coach Arne Alig ein. Das junge und neu formierte Team befindet sich als Tabellen-13. im Abstiegskampf und muss noch länger auf den starken Offensivspieler und Topscorer Ali Seggelke verzichten. Also versuchte Trainer Alig seine Mannschaft mit verbalen Mitteln vor allem in der Defensive zu stärken. Immer wieder erinnerte er seine Spieler, zu „rebounden, rebounden, und rebounden“.
Dennoch war es für die BCJ Tigers ein Einfaches, gegen den Ligakonkurrenten zu gewinnen, obwohl es in der Liga bisher weniger rund lief. Zwei Niederlagen gegen unmittelbare Aufstiegskonkurrenten setzte es bereits. Für Kapitän Damir Kurtagic „kein Grund zur Panik“ und für Trainer Pat Elzie „kein Beinbruch. Wir dürfen bloß nicht den Anschluss verlieren“. Präsident Matthias Holtkötter weiß, dass der BCJ „noch keine richtige Mannschaft“ ist. Die Achillesfersen der Tigers bleibt jedoch die langwierige Integration von drei Nachwuchsspielern, eine löchrige Defensive und die schwach besetzte Centerposition. Der einzig erstligareife Mannschaftsteil bleibt die Offensive um Duane Woodward.
Ob für die Bundesliga andere Vorzeichen gelten als im DBB-Pokal, wird sich schon bald im nächsten Derby zeigen: Dort werden sich am 24. November die Risters gegen den Abstieg wehren und die Tigers Punkte für den Aufstieg sammeln wollen. Mike Liem
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