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Chronik eines Verdachts

Über die Gefahr, unter Verdacht zu geraten, wenn man in den falschen Kreisen verkehrt: Der Fall des Harun Aydin

BERLIN taz ■ Der Fall des 29-jährigen Studenten Harun Aydin zeigt, wie schnell man derzeit unter massiven Verdacht geraten kann. Aydin ist Funktionär des islamistischen Kalifatstaats von Metin Kaplan und zugleich dessen Schwager. Deutlich wird aber auch, dass die rechtsstaatlichen Sicherungen funktionieren. Am 17. 10. wurde Aydin am Frankfurter Flughafen festgenommen. Der BGS notiert als beschlagnahmte Gegenstände unter anderem einen „ABC-Schutzanzug“, Materialien zur Herstellung eines Bombenzünders und einen Abschiedsbrief.

Am nächsten Tag wird Haftbefehl erlassen, einen weiteren Tag später übernimmt Generalbundesanwalt Kay Nehm die Ermittlungen. Die Bundesanwaltschaft beauftragt daraufhin das BKA mit der Untersuchung der Gegenstände und einer Hausdurchsuchung bei Aydin. Ergebnis: Der vermeintliche ABC-Schutzanzug war ein Regencape. BKA und Bundesanwaltschaft verneinen einen „dringenden Tatverdacht“. Der Haftbefehl wird aufgehoben. Die Gegenstände, insbesondere ein Flakon mit einer quecksilberhaltigen Flüssigkeit, werden aber weiter untersucht. CHR

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