Über Medien im 21. Jahrhundert: Der Mittwochsclub

Einmal im Monat lädt die taz Panter Stiftung den Nachwuchs zum Mittwochsclub ein: Angehende JournalistInnen löchern altgediente Profis.

Moderator Michael Sontheimer diskutierte mit unserem Gast Günter Wallraff. Bild: Philipp Reiss

Wir glauben an gute Ausbildung. Und wir glauben, die Zukunft des Qualitätsjournalismus liegt im Netz. Aber auch in virtuellen Räumen wird die Berichterstattung von Menschen organisiert. Vor viereinhalb Jahren initiierte die taz Panter Stiftung deshalb den „Mittwochsclub“, eine Diskussionsrunde für junge, angehende Journalistinnen und Journalisten. Das Thema: Medien im 21. Jahrhundert.

Wir nahmen Kontakt auf mit der Berliner Zeitung, Tagesspiegel und dem Berliner Kurier und laden seitdem deren Volos zum Mittwochsclub ein; die Absolventen der taz Panther Workshops und die Praktikanten und Volontäre der taz ebenso. Zum Axel-Springer-Verlag nahmen wir aus historischen und aktuellen Gründen keinen Kontakt auf.

Michael Sontheimer ist Mitglied des Kuratoriums der taz Panter Stiftung und Spiegel-Redakteur.

An jedem zweiten Mittwoch im Monat kommen am frühen Abend im Konferenzsaal der taz-Redaktion in der Rudi-Dutschke-Straße zwischen 25 und 90 Interessierte zusammen. Meist laden wir Journalistinnen ein, auch mal eine Medienwissenschaftlerin oder einen Politiker.

Mal fragten wir Silke Burmester: „Wie werde ich Kolumnistin?“ oder Jan Fleischhauer: „Aus welchem Holz müssen Meinungsjournalisten geschnitzt sein?“ Dann baten wir Kolleginnen und Kollegen, ihre Projekte vorzustellen.

Cordt Schnibben vom Spiegel präsentierte Konzepte für eine digitale Tageszeitung, oder wir fragten Theresa Bäuerlein und Sebastian Esser: „Was wollen die Krautreporter?“

Ferda Ataman, Theresa Bäuerlein, Wolfgang Büchner, Silke Burmester, Rüdiger Ditz, Johannes Eisenberg, Carolin Emcke, Dagmar Engel, Sebastian Esser, Marc Jan Eumann, Brigitte Fehrle, Leo Fischer, Jan Fleischhauer, Gisela Friedrichsen, Oliver Gehrs, Rana Göroglu, John Goetz, Lutz Hachmeister, Sarah Harrison, Svenja Koch, Uwe Krüger, Jürgen Kuttner, Prof. Dr. Margareth Lünenborg, Till Mette, Andy Müller-Maguhn, Kathrin Passig, Maximilian Popp, Astrid Proll, Franziska Reich, Sven Röbel, Rob Savelberg, Ute Scheub, Elke Schmitter, Thomas Schnedler, Cordt Schnibben, Vera Schröder, Harald Schumann, Claudius Seidl, Hans-Christian Ströbele, Sebastian Turner, Bernd Ulrich, Günter Wallraff, Jochen Wegner

Immer wieder vertieften wir dominierende aktuelle Themen der Berichterstattung, im Januar dieses Jahres stellten wir dem Satiriker Leo Fischer und dem Karikaturisten Till Mette angesichts der islamistischen Morde in Paris die alte Frage: „Was darf Satire?“ Und wir diskutierten mit den Spiegel-Redakteuren Maximilian Popp und Sven Röbel, wie man am besten über das Phänomen Pegida berichten sollte.

Etabliert hat sich im Mittwochsclub ein diskursiver Stil. Als Moderator stelle ich die Gäste vor und ihnen anfangs ein paar Fragen. Dann schalten sich die jungen Kolleginnen und Kollegen mit ihren Nachfragen und Kommentaren ein. Nach rund anderthalb Stunden lassen wir bei einem Drink und Salzgebäck den Abend ausklingen.

Was uns erstaunt: Bislang hat noch niemand, der zum Referieren eingeladen wurde, abgesagt. Und die Liste der Referentinnen und Referentinnen, die wir bislang begrüßen konnten, ähnelt einem Who's who des aktuellen deutschen Journalismus. Prima.