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„Kiekt in den Sünn!“

■ Achtung, hier beginnt die plattdeutsche Zone: Neege Form von Heiroderee in't Rothus

'n beeten nee weer dat jo allens, un de Bedeeligten dorüm ok 'n lütt beeten wat unseker.

Vun nu an un sofort kannst' in't Rothuus heiroden, un dat sogor op Platt. Un dat hefft se daan: Tammo Hinrichs und Karin Deitmer, vun nu an ok Hinrichs. Schoolmeesters all beid, he gor Rektor. Klooge Lüüd also, un all mit 'n Barg Levenserfohrung, Johrgang '42 un '49. Un tosoomenleevt hefft se ok all siet Johrenden, so datt de Brögam op de vigeliensche Fraag antern kunn: „Ik heff jo lang noog Tied hat, doröver natodenken. Also: Jo!“

Hermann Pape as Standesbeamter geev jem noch in sien för unsen Gesmack 'n beten unbeholpen Platt goode Ratslääg mit op 'n Weg. Angesichts von den noblen Rahmen – dat Gobelinzimmer in't Rothus woans anners Hoge Staatsgäste empfangen ward – bemöh he sogor den Freiheitshelden Simon Bolivar för de Definitschoon vun Freiheit in't Tosomenleven: De Grenz is dor, woans de Interessen und dat Ick vun den annern anfangt.

Scheun het he dat seggt. Und denn geev he jem noch dat Kaisen-Woord mit o'n Weg: „Dot jo, wat to doon ist: Kiekt nich in't Muuslock, kiekt in de Sünn!“

Afsehen vun den Bedeeligten, de Trootügen un de Bruudjungfern droff bloots de Presse mit dorbi sien, un de Obrigkeit, versteiht sik. Börgermeester Henning und Zenaatsdirektor Reinhard waren hööchstpersönlich doröver, wat dat ok allen mit rechte Dinge togahn deit.

Man dat weer nich allens. Buten vör de Döör, in den Kaminsaal, dreev sik noch 'n Barg Bremer Prominenz as gewöhnlichet Volk rüm, und süffel den Sekt und den O-Saft.

Mol kieken, wat sik düsse neege Form vun Heiroderee etableeren deit. Billig ist dat nich. Must glatt dreehunnnertförftig Euro för henbläddern. Dormit ward dat Rothuus instand hollen, hett uns de Zenaats-Spreker Klaus Schloesser noch veroden. Bani Barfoot

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