zweite liga-roundup
: Warum Aufsteiger Babelsberg jetzt ganz unten steht

Tristesse? Realität!

Babelsberg - Karlsruher SC 2:4.

Man kennt ja diese Tage im November: Wenn der Himmel grau ist und nebelbehangen, und die braunen Blätter faulig von den Bäumen fallen. Dann rutscht das Gemüt schnell auf Halbmast, und man täte gut daran, nicht einen Schritt vor die Tür zu setzen, sondern einfach liegen zu bleiben im warmen Bett und sich ganz weit die Decke über die Ohren zu ziehen.

Vielleicht hätten die Spieler von Fußball-Zweitligist Babelsberg 03 es genauso halten sollen an diesem Samstagnachmittag: einfach zu Hause bleiben, einfach nicht antreten gegen den Karlsruher SC. Trister hätte das den Tag auch nicht gestalten können, trostloser als die 2:4-Heim-Pleite.

Wobei: Im Falle des SV Babelsberg von einer November-Depression zu sprechen scheint auch nicht ganz korrekt, das Elend begann im September. Seither haben die Babelsberger zwei Punkte in acht Spielen zusammengekratzt.

Bonjour Tristesse, guten Tag harte Realität. Denn letztendlich steht der SVB spätestens jetzt nur da, wo ihn ohnehin jeder angesiedelt hatte: auf Rang 15, mittendrin im Abstiegskampf. Hoffnung auf Besserung? Kaum in Sicht nach so einer Partie wie gegen den KSC. Oder, wie es sich Trainer Hermann Andreev zu formulieren getraute: „Wir haben hinten die Tore nicht verhindert, im Mittelfeld nicht kombiniert und vorne nicht getroffen.“

Zumindest Letzteres war nicht ganz richtig. Und genau genommen hatten die Babelsberger sogar das Kunststück fertig gebracht, nur einmal wirklich ins Tor getroffen zu haben – viel zu spät, beim 1:3 nämlich durch Neuzugang Jens Dowe (78.). Treffer Nummer zwei durch Härtel hingegen hatte nur der Schiedsrichterassistent im Netz zappeln sehen, tatsächlich aber war der Ball daran vorbeigeflutscht (90.).

Letztendlich war das aber gar nicht mehr von Bedeutung, weil das Spiel da längst entschieden war. Babelsberg zeigte sich von Beginn an verunsichert, lethargisch beinahe, das 1:0 für die Gäste – nach 38 Minuten sehenswert eingeköpfelt von Labbadia – war da nur zwangsläufige Folge. Der Rest war weit weniger vorhersehbar: In der 43. Minute sah der Karlsruher Fuchs wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte, kurz nach der Halbzeitpause war das Spiel dennoch zugunsten der Gäste entschieden: Erst traf Melkam zum 2:0 (46.), dann holte gleicher Spieler jenen Elfmeter, den Birk zur 0:3-Vorentscheidung (50.) in die Maschen schob. Zwei Tore in fünf Minuten in Überzahl kassiert – das schafft nicht jeder.

Babelsberg derzeit schon. Und deshalb sieht es im Moment trostlos aus. „Die Mannschaft hat nicht das Niveau“, stellt selbst Trainer Andreev bitter fest. Am liebsten hätte er sich dabei eine Decke über den Kopf gezogen. FRANK KETTERER

Gr. Fürth - Union Berlin 0:0.

Im Sonntagsspiel hatte Fürth klare spielerische Vorteile. Einzige Chance der Berliner: Ein Drehschuss von Torjäger Sreto Ristic (25.) Immerhin: Nach drei Niederlagen in Folge ein Aufwärtstrend. Union ist jetzt 9.