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was bisher geschah

Hatice Obas Job schien relativ krisenfest – jetzt haben alle Airlines Riesenprobleme

Am Anfang sah es nicht nach großer, weiter Welt aus. Nach dem Abitur studierte Hatice Oba Wirtschaftsinformatik. Doch nur am Computer zu sitzen, war ihr zu öde, und sie brach das Studium ab. Zunächst versuchte sie es mit einer Ausbildung zur Wirtschaftskorrespondentin, lernte Englisch, Französisch und Spanisch. Doch 1994 wechselte sie noch mal: Nach bestandenem Eignungstest bei der Lufthansa wurde sie zur Flugbegleiterin ausgebildet. Auf dem Lehrplan standen Fächer wie „Psychologie des Fluggastes“ sowie „Kommunikation in Service und Verkauf“ und auch ein Sicherheitstraining. Danach flog sie auf allen Lufthansa-Strecken. Nach einem Intermezzo bei Condor wurde sie wieder eine von 13.000 Lufthansa-Flugbegleitern. Seither fliegt sie vor allem die Südamerika-Linien: Mexiko, Rio etc.

Der Job war einigermaßen krisensicher. Doch seit Selbstmordattentäter am 11. September die vier Flugzeuge entführt haben, ist das Fliegen für viele Menschen vom Traum zum Albtraum geworden. Die Passagierzahlen gingen schlagartig zurück. Auf 352 Millionen Mark bezifferte Jürgen Weber, Hatice Obas oberster Chef, die direkten Schäden bei Lufthansa. Noch heute fehlten der Gesellschaft täglich 30.000 Fluggäste: „Es wird der Anstrengung aller bedürfen, wenn wir in diesem Jahr nicht in die Verlustzone geraten wollen.“ Andere Airlines hat es härter erwischt: Zuerst ging Swissair Pleite, und gestern meldete die belgische Sabena Konkurs an. FOTO: A. VARNHORN

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