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LTU fliegt weiter und Sabena fliegt wieder

Stadtsparkasse Düsseldorf rettet LTU. 15 Investoren für Sabena-Neustart. Lufthansa-Vorstand verzichtet auf Gehalt

DÜSSELDORF/FRANKFURT/BRÜSSEL afp/dpa ■ Die Rettungsbemühungen für die Düsseldorfer Fluggesellschaft LTU sind erfolgreich gewesen: Die Stadtsparkasse Düsseldorf erklärte sich am Samstag bereit, die bisher von der Swissair an der LTU gehaltenen Anteile von 49,9 Prozent treuhänderisch zu übernehmen, bis Investoren gewonnen sind. Dies teilte die nordrhein-westfälische Landesregierung am Samstag nach einem Krisentreffen in der Staatskanzlei mit.

Außerdem will der LTU-Großaktionär Rewe zusätzliches Eigenkapital für den angeschlagenen Ferienflieger zuschießen, nannte zunächst aber keine konkrete Summe. Die Landesregierung selbst will sich mit einer Landesbürgschaft an der Rettung der LTU beteiligen. Die LTU war durch die Insolvenz ihres bislang größten Aktionärs Swissair in die Krise geraten und reagierte erleichtert auf den erfolgreichen Ausgang der Gespräche.

Unterdessen flogen am Wochenende erstmals wieder Maschinen der belgischen Sabena-Gruppe. Konkursverwalter und Investoren verständigten sich darauf, dass die Sabena-Regionalgesellschaft Delta Air Transport (DAT) schrittweise ihren Flugbetrieb aufnimmt, zunächst mit Zielen in Europa. Die erste Verbindung der DAT, auf deren Basis eine „Mini-Sabena“ aufgebaut wird, ging am Samstagabend nach Genf. Die Wahl des Zieles hat symbolischen Charakter: Die Schweiz ist die Heimat der zusammengebrochenen Swissair, die 49,5 Prozent an der Sabena hält.

Am Wochenende gingen die Gespräche zwischen Lufthansa, der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der Pilotenvereinigung Cockpit über einen Ausweg aus der Krise seit den Terroranschlägen vom 11. September in den USA weiter. Der Lufthansa-Vorstand selbst setzte ein Zeichen: Die vier Vorstandsmitglieder verzichten auf zehn Prozent ihrer Grundbezüge und erwarten, dass das gesamte 1.000 Mitarbeiter umfassende Führungsteam dies als Signal versteht und dem Schritt folgen wird.

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