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Neue Spannungen bei Tetovo

Ein Angriff auf Polizisten und Geiselnahmen gefährden den Friedensprozess in Mazedonien. Die albanische Untergrundgruppe AKSh bekennt sich zu den Überfällen

SKOPJE dpa ■ Der Konflikt in Mazedonien ist mit einem tödlichen Rebellenangriff auf drei Polizisten und der Geiselnahme von mehr als 60 Menschen erneut eskaliert. Mazedonische Spezialeinheiten umstellten gestern mehrere von Albanern bewohnte Ortschaften im Nordwesten bei Tetovo. Der mazedonische Rundfunk berichtete, die Armee sei in Alarmbereitschaft versetzt worden. Der neue Gewaltausbruch gilt als schwerster Rückschlag für den Friedensprozess seit dem im August zwischen den Konfliktparteien geschlossen Abkommen von Ohrid.

Mazedonische Polizisten hatten am Sonntag sieben Kämpfer der offiziell aufgelösten albanischen „Nationalen Befreiungsarmee“ (UÇK) festgenommen, darunter einen ranghohen Kommandeur. Dies wurde von Albanern als Bruch der politischen Zusage einer Amnestie für die UÇK-Kämpfer interpretiert. Bewaffnete Rebellen griffen daraufhin in der Ortschaft Trebosh Mitglieder der Spezialeinheit „Löwen“ an. Nach Angaben der mazedonischen Polizei wurden dabei drei Beamte getötet und zwei verletzt.

Albaner verschleppten zudem mehr als 60 slawische Mazedonier aus Häusern und Bussen als Geiseln, ließen aber bis zum Nachmittag 39 wieder Personen frei. Die militante albanische Untergrundgruppe „Albanische Nationalarmee“ (AKSh) bekannte sich zu den Gewalttaten.

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