: der adoptivsohn
Erich Schumann
Erich Schumann ist Rechtsanwalt, wovon vor allem die ein Lied singen können, die dem WAZ-Konzern juristisch Einhalt gebieten wollen – Kartellämter zum Beispiel. Neben der Juristerei studierte der 1930 in Nürnberg als Sohn eines Kaufmanns geborene Schumann auch Betriebswissenschaft und spezialisierte sich auf Steuerrecht. Schon im Jahr seiner Zulassung als Anwalt 1960 wurde er mit 29 Jahren Seniorchef einer Bonner Sozietät.
Schumann zog es auch in die Politik – der Sozialdemokrat war Syndikus der SPD und zeitweilig Berater von Willy Brandt. 1978 folgte auf Initiative des ebenfalls SPD-nahen WAZ-Gründers Erich Brost (1903–1995) der Wechsel: Schumann wurde WAZ-Geschäftsführer und geschäftsführender Gesellschafter der bereits auf Expansionskurs liegenden Zeitungsgruppe. Der Verlegerfamilie Brost, deren 50-Prozent-Anteil am Gesamtkonzern er vertritt, ist Schumann mittlerweile auch verwandtschaftlich verbunden: In einer der ungewöhnlichsten Nachfolgeregelungen der deutschen Wirtschaftsgeschichte hatte Brost 1985 Schumann kurzerhand adoptiert, um sein Lebenswerk möglichst steuersparend zu erhalten. STG
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