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Rücktritt vor dem Antritt

Nach umstrittenen Äußerungen zum Krieg in Afghanistan will Weihbischof Jaschke doch nicht mehr Präsident der Friedensbewegung pax christi werden

BERLIN taz ■ Die Diskussion um den Afghanistan-Krieg hat die katholische Friedensbewegung pax christi in eine Krise manövriert: Der designierte Präsident, der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, wird sich am kommenden Wochenende nicht zur Wahl stellen. Das bestätigten gestern Jaschkes Büro und pax christi der taz. Jaschke war intern kritisiert worden, weil er den Krieg in Afghanistan unterstützte. Pax christi hat die Bombardierungen abgelehnt. Ende September hatte Jaschke gegenüber dem Hamburger Abendblatt gesagt, die Gegenschläge der USA seien „nicht blinde Rache, sondern eine Kulturleistung der Zivilisation“. Die vom Papst geforderte „Zivilisation der Liebe“ habe nur eine Chance, „wenn wir für sie Raum schaffen. Notfalls mit Gewalt.“ Diese Äußerungen waren auf scharfen Widerspruch gestoßen. „Es darf keine Bomben geben, weil dadurch neues Unrecht geschaffen wird und die Spirale der Gewalt gefährlich wächst“, erklärte etwa Vizepräsident Johannes Schnettler.

Jaschke sei „im Wesentlichen bei seiner Position geblieben“, hieß es aus seinem Büro. Nach einem „langen Diskussionsprozess“ sei es für ihn die „glücklichere Lösung“, nicht zu kandidieren. Auch der Pax-christi-Vorsitzende Reinhard Voß sieht „zwei unterschiedliche Wege“ bei Jaschke und den Pazifisten. Nun soll der bisherige Präsident, Altbischof Spital, ein weiteres Jahr im Amt bleiben. BPO

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