: Alles bleibt so, wie es war, oder?
Performancekunst der Sechziger- und Siebzigerjahre, neu interpretiert in den Berliner Kunstwerken
Vor über 30 Jahren erarbeitete Vito Acconci die Performance „Trademarks“, bei der er sich in einer New Yorker Galerie nackt ausstellte, sich wand und verdrehte, um sich am ganzen Körper möglichst viele Bissspuren zuzufügen. Verrückt, mag man denken. Acconcis Motiv war „to move into myself – move around myself – move in order to close a system“. Das war 1970. Heute ist 2001 und die Ordnung hat sich verschoben. Natürlich haben Acconcis und die Arbeiten anderer PerfomancekünstlerInnen aus dem vergangenen Jahrhundert nicht an Qualität, vielleicht aber an Aktualität verloren. Die Berliner Kunstwerke zeigen heute und an den folgenden Tagen eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit wichtigen Performances der Sechziger- und Siebzigerjahre, die PerformancekünstlerInnen, darunter auch die Biennale-Teilnehmerinnen Tania Brugguera aus Kuba und Tracey Rose aus Südafrika, weiterentwickelt haben. So werden aus Acconcis Bissspuren zart gehauchte Küsse und Knutschflecke, mit denen Tracey Rose ihren Körper bedecken wird. Die Wiederaufnahmen beruhen teilweise auf der Integration von Kopien originaler Dokumente, teils auf Kooperation mit den ursprünglichen KünstlerInnen. Abschließend werden am Sonntag Marina Abramovic, beteiligte KünstlerInnen sowie die Autorin Dorothea von Hantelmann unter der Moderation von Jens Hoffmann über Fragen der Methode und Technik, Autorenschaft und anderes diskutieren. Danach performen StudentInnen der Klasse Abramovic.
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