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Trainingszwang

■ Handballer wird vom Arbeitsgericht zum Sport verdonnert

Ein träger Riese scheint Handball-Profi Mike Bezdicek zu sein. Der mit 2,06 Metern selbst für Handballspieler kapitale Ex-Kieler soll endlich zu seinem Comeback antreten. Und zwar beim Bundesligisten GWD Minden. Dort sind die Verantwortlichen Feuer und Flamme. Trainer Aleksandr Rymanow will den ehemaligen Nationalspieler bereits an diesem Wochenende gegen den VfL Gummersbach einsetzen. Alle wüssten, dass Bezdicek „innerlich brennt und unbedingt spielen will“, sagt der Coach. Schüchtern gibt dazu Bezdicek zu Protokoll, dass er schon spielen möchte, aber er hoffe, dass die Fans bedenken, „dass ich schwer verletzt war“.

Bezdicek hatte vom THW Kiel zum italiennischen Club NMS Rubiera gewechselt, wo er sich einen Achillessehnen-Abriss zuzog. Neben dieser Verletzung brachte der Rückkehrer einen Dopingvorwurf seines italienischen Arbeitgebers mit ins westfälische. Dort brachte erst eine Anordnung des Arbeitsgerichtes Bezdicek in Bewegung. Das kümmert die Mindener jedoch jetzt nicht mehr sonderlich.

Bezdicek solle sich lediglich konzentrieren, denn „ich erwarte nichts besonderes von ihm“, provoziert Rymanow den trägen Riesen und fügt listig hinzu: „Auf dem Spielbericht wird sein Name mit Sicherheit stehen“. psh/lno

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