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Kritik an Gesundheitspass

■ Zahnärzte-Vertreter gegen Idee aus Gesundheitsministerium

Als „absolut nutzlos“ hat der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Einführung eines „Gesundheitspasses“ bezeichnet. Auf der Chipkarte sollen neben den Patientendaten auch medizinische Befunde, Behandlungen und Arzneimittelgaben sowie möglicherweise auch Röntgenbilder gespeichert werden. „Eine riesige Datenmenge, die kaum von Nutzen ist, aber großen Schaden anrichten kann“, warnte der Bremer FVDZ-Landesvorsitzende Peter Warnecke vor einem möglichen Missbrauch von Patientendaten.

Die Einführung der Karte werde zudem „Unsummen kosten“: Pro Praxis veranschlagt Warnecke einige Tausend Mark an Kosten. In Deutschland gebe es über 370.000 Ärzte und Zahnärzte, rund 22.000 Apotheken, 2.200 Krankenhäuser und an die 10.000 Reha- und Pflegeeinrichtungen. Dies alles stelle „einen riesigen Kundenkreis für die EDV-Branche, die sich schon jetzt über Aufträge im Wert von einigen hundert Millionen Mark freut.“

Erhoffte Kostenersparnisse durch den Wegfall von Zweit- oder Drittuntersuchungen stellt Warnecke in Frage. Ein verantwortungsvoller Arzt oder Zahnarzt werde sich „im Zweifel nicht auf die Diagnose eines Kollegen verlassen“, sondern selbst die Ursachen einer Erkrankung erforschen, so der Mediziner. Der FDVZ vertritt bundesweit rund 23.000 Mitglieder. taz

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