: Elchwechsel in Wandsbek
■ Filzvorwürfe: SPD und CDU streiten um Nachfolge des Bezirksamtsleiters
Die Wandsbeker SPD hat der CDU vorgeworfen, bei der Suche nach einem neuen Bezirksamtsleiter jetzt selbst Filz zu produzieren. CDU und Schill-Partei haben vergangene Woche mit ihrer Mehrheit in der Bezirksversammlung durchgesetzt, dass der Posten nicht ausgeschrieben wird. Dadurch können sie am 13. Dezember den ehemaligen Vorsitzenden der Wandsbeker CDU-Fraktion, Gerhard Fuchs, zum neuen Bezirksamtsleiter wählen. Der bisherige Amtsinhaber Klaus Meister (SPD) wechselt als Staatsrat in die Sozialbehörde.
Die CDU begründet ihr Vorgehen mit der Notwendigkeit, die Spitze des Bezirksamtes schnell neu zu besetzen. Die Wahl des Bezirksamtsleiters sei eine der wenigen Entscheidungen, die eine Bezirksversammlung selbst treffen dürfe. „Da es sich faktisch um die Wahl eines politischen Beamten handelt, haben wir von unserem Entscheidungsrecht Gebrauch gemacht“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Stoffer.
Sein SPD-Kollege Karl Schwinke hat zwar gegen den Kandidaten Fuchs nichts einzuwenden, findet aber, die Bezirksversammlung verzichte unnötigerweise auf die Chance, womöglich einen besseren Kandidaten zu finden. Der Wandsbeker Regenbogen hält Schwinkes Haltung für „verlogen“. Schließlich habe auch die SPD bei der Wiederwahl Meisters 1998 zusammen mit der CDU auf eine Ausschreibung verzichtet. Schwinke begründet den Sinneswandel damit, dass seine Fraktion jetzt zu zwei Dritteln aus neuen Abgeordneten bestehe. Sie wolle eine größere Transparenz der Entscheidungen, um den WählerInnen zu zeigen: „Wir haben verstanden.“ knö
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