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auslaufFilosofieren im Schaum

Die barocken Dichter wussten: Alles ist eitel in dieser Welt, das Leben zerrinnt, und solche wohligen Gedanken lässt man am liebsten in der Badewanne warm an sich herablaufen. Seift sich ein mit dem Wissen um das Dahingehen und denkt beim Shampoonieren auch noch an die gebrechliche Einrichtung des menschlichen Herzens. Und singt aus voller Seele die Hymne der Vergänglichkeit. Ein wahrhaftes Memento auf die Vergeblichkeit allen Tuns: Natürlich „Deine Spuren im Sand, die ich gestern noch fand, hat die Flut mitgenommen.“ Wer aber gar keine Badewanne hat? Muss für das Schaumbad halt zu Howard Carpendale ins ICC.

ICC, 20 Uhr

Tagesgericht

Heute gibt‘s Westfälische Bratwurst mit Zwiebelsenfsauce. Was an diesem Gericht besticht, ist die Dreistigkeit mit der Berliner den Westfalen suggerieren: „Ihr habt die Wurst mit Zwiebelsenfsauce. Wir dagegen, haben die Currywurst erfunden!“ Weit gefehlt meine Lieben. Niemand, aber auch wirklich niemand kennt in Westfalen Zwiebelsenfsauce. Senfsauce gehört auf den Fisch und nicht auf die Wurst. Egal ob mit oder ohne Zwiebelei. Doch zurück zur Currywurst. Die kommt nämlich gar nicht aus Berlin. In Wahrheit ist die aus‘m Pott. Sicher, Konopke und Curry 36 sind legendär, keine Frage. Aber eine amtliche westfälische Schlachterplatte mit Currywurst, Schnitzel und Pomme-Schranke ist Brauchtum. Alles klar?

FH- und Unimensen 11-14.30 Uhr

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