zweite liga roundup
: Das 0:3 gegen Reutlingen wirft Babelsberg zurück

Neue Besen kehren nicht

SV Babelsberg – Reutlingen 0:3

Man hat aufgerüstet beim SV Babelsberg 03. Nachdem die Verantwortlichen nach hervorragendem Saisonbeginn von ihrer billigen, zusammengewürfelten Truppe geschwärmt hatten, wird nach dem Absturz auf einen Abstiegsplatz auf erfahrene Neuzugänge gesetzt.

Nach Altprofi Jens Dowe wurde am Sonntag beim Spiel gegen den SSV Reutlingen mit dem gelernten Verteidiger Frank Kinkel ein weiterer Spieler mit Erstligaerfahrung vorgestellt. Mit ihm sollte also vieles besser werden bei den Potsdamern. Genauso begannen sie auch, so nämlich, als wollten sie es genau so machen wie die DFB-Fußballer am Mittwoch. Die Blau-Weißen legten los, als hätte es nie eine Krise gegeben. Doch schon bald wurde klar, dass es auch an diesem Sonntag schwer werden würde, zu gewinnen. Der letzte Pass wollte einfach nicht ankommen. Reutlingen gewann die Überhand, und als Olivier Djappa allein vor Torsteher Dirk Heinrichs auftauchte und eiskalt einschob (22.), waren die Babelsberger wieder einmal im Rückstand.

Jetzt klappte auch der vorletzte Pass nicht mehr, Reutlingen beherrschte die Partie. Urplötzlich erinnerten sich die Babelsberger noch einmal an den Spaßfußball der ersten Saisonspiele und spielten kurz vor der Pause, was das Zeug hielt. Mehr als ein Lattentreffer sprang aber nicht dabei heraus. Nach der Pause verkam ein Spiel, das in der ersten Hälfte recht ansehnlich war, zu einem eher hässlichen Zweitligakick. Der Ball wurde zum Feind, den die meisten Spieler möglichst schnell irgendwohin treten wollten. Babelsberg bemühte sich, wirkte aber allzu bemüht. Reutlingen stand sicher und wartete auf Konter. Einen dieser schnellen Vorstöße schloss dann Jörg Schmiedel zum 2:0 (68.) ab.

Doch es sollte noch schlimmer kommen für die Heimmannschaft. Ein eher harmlos wirkendes Gerangel im Strafraum wurde vom Schiedsrichter als elfmeterreif erachtet. Michael Kovar verwandelte den Strafstoß sicher (71.)

Es ist nicht despektierlich zu sagen: Babelsberg darf weiterhin zu den am heißesten gehandelten Abstiegskandidaten gezählt werden. Und Neuzugang Frank Kinkel? Der wirkte eher behäbig, im Spiel nach vorn äußerst unsicher.

SV-03-Chef Detlev Kaminski, meinte nach dem Spiel, dass er nicht mit allen Verstärkungen zufrieden gewesen sei. Dann merkte er noch an, dass er Jens Dowe mit seiner Kritik nicht gemeint habe. Kein guter Einstand also für Kinkel.

ANDREAS RÜTTENAUER

SV Babelsberg 03: Heinrichs - Laars - Miftari, Kinkel - Chalaskiewicz, Gatti, Civa (62. Lorenz), Boban (46. Laaser) - Dowe - Efe (56. Milovanovic), Röver

Tore: 0:1 Djappa (22.), 0:2 Schmiedel (68.), 0:3 Kovar (73./FE) - Zuschauer: 3.545

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Karlsruher - Union Berlin 1:1

Entscheidend für den Punktgewinn beim Mitaufsteiger: die Einwechslung des Stümers Harun Isa, der umgehend den Ausgleich erzielte (82.).

„Das war zu wenig, um Anschluss nach oben zu finden“, sagte KSC-Trainer Stefan Kuntz. Doch das gilt auch für die Berliner. Union bleibt immerhin auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld (8.), muss aber von den letzten fünf Spielen des Jahres drei auswärts absolvieren. Immerhin scheint das Team langsam die Uefa-Cup-Mehrbelastung der letzten Monate verkraftet zu haben.

Union Berlin: Beuckert Menze - Ernemann, Persich - Kozak (74. Chifon) Nikol, Fiel, Koilov, Vidolov Djurkovic (79. Harun), Ristic.

Tore: 1:0 Graf (52.), 1:1 Harun (82.) - Zuschauer: 11.000