: Stümmel die Sprache
Der Talk der Dadaisten hat durchaus Mitteilungen an die Welt zu machen. Aber was heißt das nur, Pluplusch und Pluplubasch, sieben Ellen lang?
Muss man ja nicht immer alles verstehen: gadji beri bimba glandridi laula lonni cadori, brabbelt Hugo Ball. Hübsch. Wie Schwitters von Anna Blume fabuliert: „Blau ist die Farbe Deines gelben Haares, Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir!“ Ein bisschen durchgeknallt, der Herr? Heh! Hallo? Was ist Dada? Wie erlangt man die ewige Seligkeit? Indem man Dada sagt. Wie wird man berühmt? Indem man Dada sagt. Bis zum Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit. Bevor man noch recht umgefallen ist, brüllt einem schon der Huelsenbeck sein Manifest ins Ohr: Jasagen. Neinsagen. Gegen die weltverbessernden Theorien literarischer Hohlköpfe. Gegen dies Manifest sein heißt Dadaist sein! Was denn nun? Möglicherweise hilft Walter Fähnders weiter, wenn er unter dem Motto „Dada und die Folgen“ die Stoßrichtungen des wirren Künstlertrupps sichtet.
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