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Jobs: Aus einem mach' zwei

■ Am Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven teilen sich Forscher erstmals in Deutschland eine wissenschaftliche Arbeitsstelle

Nach der Geburt ihrer Kinder wollten die promovierten Biologen Peter van Dijk und Iris Hardewig weiter arbeiten, sich jedoch auch selbst um die Erziehung ihrer Kinder kümmern. Die optimale Lösung: Jobsharing. “Wir haben uns einfach auf eine Stelle beim Alfred-Wegner-Institut für Polarforschung in Bremerhaven beworben und gefragt, ob wir diese Stelle nicht gemeinsam besetzen könnten“, sagt Peter van Dijk. Der Arbeitgeber fand das gut. So wurden sie die ersten Wissenschaftler in Deutschland, die sich im Jobsharing eine wissenschaftliche Stelle teilen.

Über eine solche Initiative freut sich Joachim Zweig, Referatsleiter im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung. Denn neben der Image-Verbesserung von Teilzeitarbeit soll sein „Teilzeit- und Befristungsgesetz“ auch dazu beitragen, mehr Menschen in Arbeit zu bringen: “Immer mehr Arbeitnehmer wollen oder können nicht Vollzeit arbeiten. Wenn sich aber zwei Arbeitssuchende einen Platz teilen, gewinnt das Unternehmen zwei in der Regel motiviertere und flexiblere Mitarbeiter“, betont Zweig. Die durch Arbeitsplatzteilung entstandene Teilzeitarbeit für zwei heißt “Jobsharing“: In der klassischen Form wechseln sich zwei Arbeitnehmer im Halbtagsrhythmus ab. Denkbar sind auch wechselnde Tages-, Wochen- oder Monatsrhythmen. Vielen Unternehmen ist es egal, wann ihre Mitarbeiter auf Schicht sind – solange die Arbeit getan wird. Auch das Bremerhavener Job-Pärchen klagt nicht über Organisations-Hickhack: Sie sprechen ihre Arbeitszeiten einfach untereinander ab. taz

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