: was macht eigentlich Walter Kaczmarczyk?
Bereichernder Samariter
Robin Hoods der Unterdrückten, Mütter Teresas der Armen, Gysis der Geknechteten, merkt auf! Eure Zunft ist in Gefahr! Fast wäre im Berliner Abgeordenetenhaus die Bastion der Samariter um einen bereichernden Vertreter ärmer geworden. PDS-Mann Walter Kaczmarczyk streitet im Landtag seit 1995 mit Ärzten und Unternehmern um eine bessere Welt. Und ist, anders als diese, betroffen. So betroffen, dass er beim Landessozialgericht sein Recht auf Arbeitslosigkeit einklagte. Mitsamt den dazugehörigen Bezügen.
Sein Engagement Aug in Auge mit dem Klassenfeind bringt monatlich müde 5.100 Mark. Mit steuerfreier Aufwandsentschädigung von 1.460 Mark ein Hungerlohn angesichts des landtäglichen Einsatzes. An soziale Grausamkeit grenzt es da, wenn das Arbeitsamt urplötzlich die Stütze einfriert; nur weil ein gestresster Politiker zwei Meldetermine versäumt. Wirklich weh tut, wenn kapitalistische Abweichler sogar aus den eigenen Reihen schießen wie der Fraktionssprecher. Und Sibyll Klotz beschimpfte Kaczmarczyk als Politiker, der den Hals nicht voll kriege. Wenigstens Justitia ließ dem Ausgebeuteten gestern Gerechtigkeit widerfahren: Nachgezahlt werden 30.000 Mark für knapp zwei Jahre. Arbeiter aller Länder, vereinigt euch! TB
FOTO: ARCHIV
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