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Premiere – von Liberty gekauft?

BERLIN taz ■ Man gönnt sich ja sonst nichts: Ob Liberty Media tatsächlich bei Kirchs defizitärem Pay-TV Premiere World einsteigen soll, darf und will, bleibt unklar. Doch für alle Fälle hat das US-Unternehmen, das in Zukunft über die Hälfte des deutschen Kabelfernsehmarkts gebietet, die Premiere-Beteiligung schon mal bei den Kartellbehörden angezeigt.

Dabei hatte sich Liberty-Chef John Malone am Freitag voriger Woche – dem Tag der Kartellamts-Anmeldung – in der FAZ ganz anders angehört: Ein solcher Premiere-Deal „wäre nicht der effizienteste Weg“ für eine angestrebte Zusammenarbeit mit Kirch.

Nun verhandelt Liberty hier nicht mit Kirch direkt, sondern mit Kirchs Premiere-Partner Rupert Murdoch und dessen britischer Pay-Platform BSkyB um deren 22-Prozent-Anteil an Premiere. Doch auch einem solchen Weiterverkauf müsse Kirch, so die FAZ, wohl zustimmen.

Während sich die Kirch-Gruppe auf Nachfrage auch nur ein „Wir kommentieren das nicht“ abringt, macht in Branchenkreisen eine weitere Version die Runde: Liberty wolle jetzt erst einmal mit einem Vesuchsballon die Stimmung der Kartellwächter testen. Denn im Zuge der Kabelübernahme und damit verbundener künftiger Geschäftsmodelle – Liberty will anders als Kabel-Vorbesitzer Telekom auch als Programmanbieter auftreten – dürfte es hier noch manchen Klärungsbedarf geben. STG

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