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Gegen den Ausbau von Schönefeld

Mehrere Tausend demonstrieren am Brandenburger Tor. Politik der Entscheidungsträger sei „menschenvernichtend“. Nach dem Absturz einer Crossair-Maschine bei Zürich fordert Bürgerinitiative Schließung des Flughafens Tegel

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld protestiert. Gleichzeitig forderten die Demonstranten wegen der Gefahr von Flugzeugabstürzen in Wohngebieten die Schließung der innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof. An dem Protestzug, zu dem der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) gemeinsam mit mehreren Bürgerinitiativen aufgerufen hatte, beteiligten sich Bürger und Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sowie Vertreter von PDS, SPD und Statt-Partei.

Der BVBB-Vorsitzende Ferdi Breidbach kritisierte bei der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor, es sei „unmenschlich“, tausende Menschen „dem Lärmterror und der Katastrophengefahr auszusetzen“. Den Politikern warf er vor, die Katastrophen und deren Folgen billigend in Kauf zu nehmen. Als Alternativstandorte spricht sich der BVBB für Stendal und Sperenberg aus. Der Bürgermeister von Eichwalde, Dieter Klischies (SPD), kritisierte die Politik der Entscheidungsträger als „menschenvernichtend“. „Wenn ihr das Gesicht nicht völlig verlieren wollt, dann hört auf das Volk“, wandte er sich an die Regierenden. „Wir sind das Volk“-Sprechchören wurden gerufen.

Unterdessen wächst auch die Kritik am Flughafen Berlin-Tegel. Trotz der bereits beschlossenen Schließung werde der Airport unverdrossen ausgebaut, kritisierte die Bürgerinitiative „Pankow gegen Fluglärm“. Die ständig startenden und landenden Flugzeuge über eng bebautem Gebiet stellten ein „enormes Sicherheitsrisiko“ dar.

Nach dem Absturz einer Crossair-Maschine bei Zürich am Samstagabend forderte die Berliner Bürgerinitiative (BI) gegen das Luftkreuz auf Stadtflughäfen erneut die Schließung des Airports Tegel. „Es ist wohl eher dem Zufall zuzuschreiben, dass die Maschine nicht beim Start oder beim Landeanflug auf Tegel vom Himmel gefallen ist“, sagte BI-Sprecher Johannes Hauenstein. Die Crossair-Maschine war auf dem innerstädtischen Berliner Airport gestartet.

Der Flugverkehr von Tegel könnte nach Schönefeld verlegt werden, betonte Hauenstein. Die Kapazitätslücke bis zur Fertigstellung des geplanten Großflughafens in Schönefeld wäre mit Behelfsbauten schnell und preiswert zu schließen. Die Bürgerinitiative forderte den Senat auf, sofort tätig zu werden und einer Katastrophe im Berliner Norden vorzubeugen. Bei dem Absturz der Crossair-Maschine kamen wahrscheinlich 24 Menschen ums Leben. DPA, DDP

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