Spannungen in Belfast dauern an

BELFAST afp/ap ■ Bei neuen Straßenschlachten zwischen radikalen Protestanten und Katholiken sind in Nordirland mindestens zwei Menschen schwer verletzt worden. Nach Polizeiangaben prügelten sich in Belfast in der Nacht zum Sonntag rund 100 Menschen beider Konfessionen. Ein Mann erlitt eine Schussverletzung in der Brust, ein zweiter wurde von einem Molotowcocktail im Gesicht getroffen. Militante Katholiken ließen nach Polizeiangaben einen Krankenwagen nicht durch. Mit Sorge blicken katholische Eltern im Belfaster Stadtteil Ardoyne unterdessen auf den heutigen Montag, wenn ihre Kinder wieder zur Schule gehen. In Ardoyne haben radikale Protestanten katholischen Mädchen den Weg in ihre Grundschule tagelang zum Spießrutenlauf gemacht, indem sie versuchten, den Haupteingang der Mädchenschule, der an Häuser von Protestanten grenzt, zu blockieren. Die protestantischen Bewohner von Ardoyne hatten sich zwar am Freitag zur Beendigung der Aktionen bereit erklärt. Aber Elternsprecher Brandan Mailey sagte: „Wir begrüßen das Ende der Proteste, aber wir glauben es erst, wenn wir die Straße entlanggehen und keiner Beleidigungen schreit.“