: Nicht ohne meine Schufa
Wer auf die dubiose Faxwerbung reagiert, muss blechen
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, Schufa, ist für einen Kreditnehmer oft die letzte Hürde, die es bei einem Kreditwunsch zu nehmen gilt – und an deren Datenbank dann so mancher mit einem negativen Eintrag stolpert. Das müsse nicht sein, suggeriert ein Blatt Papier, dass zurzeit wieder vielen Privatleuten und Unternehmen unangefordert via Fax in die Räume flattert. „Wir verraten Ihnen eine geheime Liste von Deutschlands Banken, Sparkassen und Kreditinstituten, welche nicht der Schufa angeschlossen sind“, heißt es da. So ließe sich ein Girokonto eröffnen, ein Ratenkredit beantragen, eine Kreditkarte bestellen, „ohne eine Schufa-Klausel zu unterschreiben“. Dazu müsse man nur den Faxabruf aktivieren: „01 90. . .“
Wer’s macht, muss blechen: Bei einem Versuch der Stiftung Warentest schon im Frühjahr habe sich der Abruf über mehr als eine Stunde hingeschleppt. Ergebnis: „Bei einem Minutenpreis von 3,36 Mark kamen so insgesamt 221,43 Mark zusammen – für 14 Seiten Altpapier.“ Denn auf der Liste stünden meist kleinere Kreditinstitute, die ihre Kunden meist genau kennen, oder sie forderten „insbesondere bei Neukunden Gehaltsnachweise“. Zudem könnten die Zweigstellen von genannten Banken „über ihre Zentrale auf die Schufa-Einträge der Kunden zugreifen“ – sie müssen also gar nicht selbst der Schufa angeschlossen sein. „Diese Liste wurde noch nie veröffentlicht“, wispert das Werbefax im Kleingedruckten. Das hat seinen Grund. ALO
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