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Erstmals Menschen im Labor geklont

Biotechniker wollen daraus Stammzellen züchten. Einhelliger Protest aus Politik, Forschung und Kirche

BERLIN taz/dpa/afp ■ Erstmals veröffentlichten Forscher aus den USA Daten über das Klonen von Menschen. Der Bericht löste in Deutschland einhellige Proteste aus. Bei dem Experiment soll am 13. Oktober eine menschliche Zelle erfolgreich geklont worden sein.

Allerdings wurden die Embryonen nicht älter als fünf Tage, wie die Forscher der Firmen Advanced Cell Technology (ACT) und Duncan Holly Biomedical of Sommerville einräumten. Die Grenze zur „vollständigen Verzweckung des Menschen“ sei hier überschritten, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) nannte das Experiment „verantwortungslos“. Der CDU-Parteivize Jürgen Rüttgers sprach von „tödlichen Machenschaften“.

ATC-Chef Michael West verteidigte sein Experiment. Er wolle „Medikamente gegen altersbedingte Krankheiten“ herstellen. Die „Einheiten“, die er erschaffen habe, seien „biologisch gesprochen keine Individuen“, sondern „bloß Zellen“. Das sehen nicht alle so: Die Medizin-Nobelpreisträgerin Christine Nüsslein-Volhard etwa nannte die Experimente „verwerflich“. Zudem brächten die „dürftigen“ Ergebnisse die Forschung nicht weiter. Der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, sprach von „einem Albtraum, der nun leider Wirklichkeit wird“. Die Experimente offenbarten eine „erschreckende Geringschätzung des Lebens“.

Auch DGB-Vorstand Heinz Putzhammer verurteilte die Forschung. Therapeutisches Klonen sei ein „beschönigender Begriff“, da schließlich Embryonen getötet würden. Putzhammer ist Mitglied des Nationalen Ethikrates. Auch in den USA gab es deutliche Kritik. MATTHIAS URBACH

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