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GAL auf dem Weg zur Volkspartei, Rücktritte in Schleswig-Holstein

Nach dem Ja zu Krieg und Koalition auf dem Rostocker Bundesparteitag am Wochenende strebt die Mitte der Gesellschaft in die GAL. Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren wächst deren Mitgliederzahl wieder, wenn auch auf bescheidenem Niveau. Vier Eintritte und einen Austritt verzeichnete die Landesgeschäftsstelle gestern und vorgestern, so Parteisprecherin Annette Senger. Wenn das so weitergehe, seufzt ein Parteilinker, „werden wir noch zur Volkspartei“. Da-ran fehlt aber noch ein ordentliches Stück: Die Hamburger Grünen haben mit gut 1300 Mitgliedern etwa ebenso viele wie FDP und Schill-Partei, die SPD hingegen etwa das Zehnfache. Von einer Austrittswelle, wie sie in Schleswig-Holstein und weiteren Bundesländern befürchtet wird, kann in Hamburg keine Rede sein. Bereits wegen des Kosovo-Krieges hatten im Mai 1999 mehr als 100 Grüne die GAL verlassen – zum großen Teil in Richtung Regenbogen. 15 weitere Mitglieder hatten ihr Parteibuch seit Beginn des Afghanistan-Krieges zurückgegeben.

In Schleswig-Holstein hingegen sind nach Rücktritten die Kreisverbände Pinneberg, Segeberg und Stormarn ohne funktionierende Führung, sagte Landesgeschäftsführer Matthias Böttcher gestern. Drei Austritte seien seit dem Wochenende zu verzeichnen, seit Oktober etwa 40. Andererseits hätten „sieben oder acht Menschen Inte-resse“ an einem Eintritt bekundet, so Böttcher. Die Grünen haben im Land etwa 1500 Mitglieder. smv

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