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Grüne Männchen für den „Zivilschutz“

Enttäuschend: Aus den Seitenwänden des roten Fiat-Kastenwagens kommt kein Greifarm heraus, mit dem sich gefährliche Chemikalien aufnehmen lassen, wie beim „Fuchs-Spürpanzer“. Von außen sieht dieses Auto genauso aus wie andere Feuerwehr-Autos auch. Das Besondere ist das Innenleben: Der ABC-Wagen (die Buchstaben stehen für „atomar, biologisch, chemisch“) ist voll mit Computern, Messinstrumenten und einer Ansauganlage, Kosten insgesamt: 175.000 Mark. Gestern hat Innensenator Kuno Böse (CDU) den Wagen der Feuerwehr Bremerhaven übergeben.

Das Spezialfahrzeug kann durch ein Saugrohr im Boden radioaktiv verseuchte Erde aufnehmen oder durch Chemikalien verpestete Luft ansaugen und sofort untersuchen. „Es können auch Kampfstoffe erkannt werden“, erklärte Bremerhavens Branddirektor Joachim Held. „Ursprünglich stammt die Technik von der Bundeswehr.“ Bei Milzbrand kann der ABC-Wagen aber nicht mehr ausrichten als die Feuerwehr bislang ohnehin schon, räumte Böse ein. Zur Innenausstattung gehören auch giftgrüne Schutzanzüge, von denen Held einen zur Probe anzog.

Bremerhaven bekam zuerst ein solches „Erkundungsfahrzeug“, weil dort die Landesfeuerwehrschule liegt. Die SchülerInnen können auf diese Weise gleich die graue Theorie der ABC-Gefahrenabwehr praktisch üben. Derzeit gibt es im Land Bremen nämlich noch keine Feuerwehrleute, die die ganze Technik im Wagen beherrschen, sagte Held.

Bremen bekommt im Frühjahr seinen ersten Wagen, insgesamt hat der Bund für das Land zwölf ABC-Fahrzeuge eingeplant. Demnächst will Böse auch wieder Katastrophenschutzübungen sehen. Die waren wegen Geldmangel immer seltener geworden. Ernsthaft zum Einsatz gekommen seien auch die zehn Jahre alten ABC-Vorgängerautos bislang nur in Übungen, sagte Böse. ube/Foto: K. Rolfes

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