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Kritik an US-Justiz

Justizminister verkündet Festnahme von Al-Qaida-Mitgliedern. Amnesty prangert Misshandlungen an

WASHINGTON AP/AFP ■ Laut US-Justizminister John Ashcroft sind in den USA zurzeit 603 Personen wegen Verdachts auf terroristische Aktivitäten inhaftiert. Darunter seien auch Mitglieder des Al-Qaida-Netzwerks. Das Vorgehen der US-Justizbehörden gegen mutmaßliche Unterstützer des Terrorismus wird jedoch auch im eigenen Land zunehmend kritisiert. Senator Russell Feingold zeigte sich am Dienstag in Washington über die Weigerung des Justizministeriums besorgt, eine vollständige Liste aller Personen zu veröffentlichen, die seit dem 11. September inhaftiert wurden. Der ehemalige Chef der US-Bundespolizei, William Webster, und andere ehemalige FBI-Spitzenkräfte bezeichneten in der Washington Post die von der Regierung angewendeten Methoden als fragwürdig. Webster sagte, vorbeugende Festnahmen bärgen Gefahren in sich: „Man kann vielleicht etwas unterbrechen, aber damit wohl nicht zerschlagen.“

Ashcroft verteidigte die bisherige Praxis. „Wir werden jedes verfassungsmäßige Mittel einsetzen, um mutmaßliche Terroristen hinter Gittern zu halten“, sagte er. Seit dem 11. September seien insgesamt 1.100 Personen inhaftiert worden. Meist handelt es sich, wie eine der Nachrichtenagentur AP vorliegende Liste zeigt, um Personen mit arabischen und pakistanischen Namen. Mehrere dieser Inhaftierten sind nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation amnesty international misshandelt worden. In einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben forderte die Organisation Ashcroft auf, eine humane Behandlung der Häftlinge sicherzustellen und Informationen über die Festgenommenen zu veröffentlichen.

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