: Steiniger Weg nach Schweden
Mit 76:84 verlieren Deutschlands seelenlose Basketballer gegen Bosnien-Herzegowina ihr erstes Match in der EM-Qualifikation und fallen in der Gruppe C auf Rang drei zurück
DORTMUND dpa ■ Durch das 76:84 gegen Bosnien-Herzegowina – der ersten Niederlage in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2003 in Schweden – wurden die deutschen Basketballer jäh aus ihrer EM-Euphorie gerissen. Die nach dem Titelgewinn von 1993 beste Platzierung bei einer EM – Rang vier im September in der Türkei – wurde auch im Nachhinein als vorwiegender Verdienst des überragenden NBA-Profis Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks bestätigt.
Den Beweis, auch ohne Nowitzki EM-Reife an den Tag zu legen, blieb die Mannschaft den 6.500 Zuschauern in der stimmungsgeladenen Dortmunder Westfalenhalle, vor allem aber Bundestrainer Henrik Dettmann, schuldig. Der 43 Jahre alte Finne kritisierte: „Die Bosnier haben gezeigt, dass man mit Herz und Seele viel erreichen kann. Das hat bei uns gefehlt.“ Bestätigt wurde Dettmann durch den nach zweieinhalbjähriger Pause reaktivierten Kapitän Henrik Rödl, der vom Coach vorbehaltlos gelobt wurde: „Die waren einfach heißer als wir.“
Somit steht das DBB-Team nun schon früh vor ersten Rechenaufgaben. Denn nur die beiden Gruppen-Ersten sowie die vier besten Dritten der fünf Vorrundengruppen lösen das Ticket für Schweden 2003. Nach der Niederlage muss man immer noch das Ziel, eins der drei Teams aus Exjugoslawien hinter sich zu lassen, verwirklichen. Der nächste Gegner Mazedonien bietet sich dazu an, denn Außenseiter Irland sorgte mit dem überragenden Gießener Mike Mitchell (17 Punkte) beim 75:68 über Mazedonien für die erste große Überraschung der Gruppe C. In Mazedonien muss das DBB-Team am 23. Januar 2002 antreten, am 26. Januar folgt das Spitzenspiel bei den nach dem 90:61 gegen Zypern allein unbesiegten Kroaten.
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