piwik no script img

Berliner darf in Brüssel demonstrieren

Kurz vor dem EU-Gipfel am Wochenende in Laeken: Ausreiseverbot gegen Globalisierungskritiker aufgehoben

BERLIN taz ■ In einem Eilverfahren vor dem Berliner Verwaltungsgericht hat sich gestern der Jugendliche Thomas S. gegen das Landeseinwohneramt durchgesetzt. Damit ist das Ausreiseverbot gegen den Globalisierungskritiker zunächst aufgehoben. Er sollte daran gehindert werden, beim EU-Gipfel am Wochenende in Belgien zu demonstrieren. Nach Angaben seines Anwalts Volker Ratzmann begründete das Gericht seine Entscheidung unter anderem damit, einmaliger Landfriedensbruch sei kein ausreichender Grund für ein Ausreiseverbot. Außerdem sei der Behörde ein Formfehler unterlaufen. Das Urteil könnte Folgen für ähnliche Fälle haben. Nach bisher unbestätigten Berichten sollen insgesamt 29 Berliner Globalisierungskritiker ein Ausreiseverbot erhalten haben.

Auch in anderen Bundesländern versuchen die Behörden, angeblich gewaltbereite Demonstranten an der Reise nach Belgien zu hindern. In Niedersachsen hat die Polizei 13 Göttinger Aktivisten persönlich angeschrieben und aufgefordert, nicht nach Brüssel zu fahren.

Bei dem am Freitag beginnenden EU-Gipfel im Schloss Laeken in Brüssel werden bis zu 100.000 Gegendemonstranten aus ganz Europa erwartet. YAS

inland SEITE 7

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen