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was macht eigentlich Georg Gafron?

Lieber tot als rot

Hätte etwa jemand gedacht, der Mann gibt auf? Na also: Wegen der „veränderten politischen Konstellation“ in Berlin hat der umtriebige Geschäftsführer von Radio Hundertkommasechs, im Nebenberuf Chefredakteur von Springers liberal-kritischer B.Z., seinen Silvesterbrunch abgesagt. Denn die Revolution steht vor der Tür (Rotes Rathaus! Also auch hier schon!). Eine solche Situation lasse „öffentliches fröhliches Feiern“ nicht zu, ließ Gafron gestern mitteilen. Es schade der Glaubwürdigkeit des Senders, wenn im Kreis von künftigen Senatoren gefeiert werde, die einer Partei angehörten, die zumindest in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet werde.

Da sind wir doch mal endlich wieder richtig Frontstadt: Wenn wir schon nicht verhindern können, dass hier zwei Parteien mit satter Mehrheit demokratisch ins Amt gewählt werden, können wir die eine wenigstens par ordre du mufti von unserer Radiofrequenz schubsen – Privateigentum an rundfunktechnischen Produktionsmitteln sei Dank.

Doch wer mag sich die Gewissensbisse vorstellen, mit der dieser Letzte der Aufrechtesten jetzt die von ihm verantwortete PDS-Berichterstattung in der B.Z. tolerieren muss?

Denn da scheint jemand die Warnung vor zuviel Ideologie im Boulevardjournalismus vernommen zu haben – Gafron ist es nicht: Während er nach dem schicksalsschweren Wahltag in der B.Z. noch ein paar Tage weiter wahlkämpfte, darf er jetzt nur noch im Kommentar geifern – die Titelseite ist tabu. STG

FOTO: ARCHIV

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