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Mit Wut im Bauch

■ Uni-Vize-Präsident Weidner: Mehr Lehrer gibt es nicht kostenneutral

„Wir sind so nett und bilden aus. Aber man dankt es uns nicht, und wir kriegen dafür noch eins aufs Dach.“ Regelrecht empört über den Vorwurf des Asta, es gebe einen Aufnahmestopp für Lehramts-Studierende, äußerte sich gestern Uni-Vize-Präsident Holger Weidner: Das Gegenteil sei der Fall. „Wir erweitern unsere Kapazität in diesem Jahr von 1000 auf 1200.“ Dafür stelle die Hochschule aus eigenen Mitteln Lehrkräfte, Hilfskräfte und Vertretungsprofessuren für 300.000 Mark ein. Weidner: „Mehr geht nicht.“

Wie berichtet, hatte es im vergangenen Semester keinen Numerus Clausus für Lehramt gegeben. Die Folge war eine Verdoppelung der Studienanfänger auf knapp 1000. Asta und Fachschaftsräte hatten nun kritisiert, dass es fürs kommende Semester einen Quasi-Aufnahmestopp geben soll, weil der Überhang des vergangenen Semesters mit den Neuzulassungen verrechnet wird. Oberstufenlehrer werden bis auf Chemie, Physik, Erdkunde und Russisch gar nicht angenommen, für Grund- und Mittelstufenlehramt gibt es eine Sperre in vier Fächern und einen scharfen NC. Dennoch, so betont Weidner, würden 200 Studierende aufgenommen. Mehr ginge nicht. „Wir werden nicht zulassen, dass die Qualität der Ausbildung leidet.“

Doch eben dies wurde der Hochschule offenbar von anderer Seite nahegelegt. So wandte sich die Schulbehörde wegen des drohenden Lehrermangels mit einem Brief an die Wissenschaftsbehörde, in dem sie sich gegen einen erneuten Lehramts-NC aussprach. Von der Wissenschaftsbehörde gibt es noch keine Stellungnahme. Doch erste Signale, so Weidner, seien eher enttäuschend. So scheint es wahrscheinlich, das die Universität nochmals 90 bis 100 Stellen abbauen muss, weil ihr die „Sparschulden“ aus dem rot-grünen Konsolidierungsprogramm nicht wie versprochen erlassen werden.

Für zusätzliche Lehramts-Studierende benötige die Uni hingegen ein Aufbauprogramm von 4 bis 6 Millionen Mark. Denn die Idee, Studienplätze aus anderen Fächern umzuschichten, sei schon ausgereizt. So gebe es nur noch 20 Prozent „echter“ Germanistik-Studierender, der Rest studiere auf Lehramt. Ähnliches gelte für die übrigen Fächer mit Ausnahme von Physik und Chemie. Kaija Kutter

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