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Alles eins oder was

■ „West Side Story“ aus Kassel: Das antirassistische Filmprojekt „Die Besiegbaren – Yenilebilenler“ zeigt sich heute in Hamburg

Zwei Gangs – zwei Obsessionen: In Die Besiegbaren – Yenilebilenler bekriegen sich Neonazis und türkische Nationalisten. Die einen skandieren „Ausländer raus!“, die anderen schwören jedem den Tod, der sie in ihrer „Ehre“ verletzt. Erst als sich die Bosse der Gangs jeweils in die Schwester des Kontrahenten verlieben, fängt das Nachdenken an.

Das 78-minütige Video ist nach Dead End bereits der zweite Film eines interkulturellen Antirassismus-Projekts aus der MedienWerkstatt von Erziehungswissenschaften und Sozialwesen an der Kasseler Universität. Allein 40 Leute, vorwiegend Studenten, etwa die Hälfte von ihnen mit türkischem oder kurdischem Hintergrund, aber auch aus dem Iran, Polen, Russland, Griechenland und Italien, haben als Darsteller mitgewirkt. Der Film wurde von den Projektteilnehmern in eigener Regie entwickelt und mit einer professionellen Digicam aufgenommen. Bei der Postproduktion wurden sie unterstützt von der Spielfilm-Cutterin Patricia Rommel. Denn, so das Credo von Projektleiter Dr. Reinhard Nolle, da junge Leute als Maßstab mitbringen, was sie aus Fernsehen und Kino kennen, könne sie nur ein gut gemachter Film zum Thema Gewalt und Antirassismus erreichen.

Die etwas konstruiert wirkende Verdoppelung des Romeo-und-Julia-Motivs dient der Abbildung der Ideologie der einen Gang in der gegnerischen. Zu gleichen Teilen deutsch und türkisch gesprochene Dialoge unterstreichen zusätzlich die behauptete Parallelität der Weltsichten. Dr. Reinhard Nolle stellt heute Abend mit den zwei männlichen Hauptdarstellern Die Besiegbaren an der Hamburger Universität vor. Ob sich türkischer Nationalismus und deutscher Rassismus derart vergleichen lassen, kann dort anschließend diskutiert werden. xml

heute, 19 Uhr, Pädagogisches Institut, Von-Melle-Park 8, Hörsaal (EG)

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