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Der Euro als Traum

Auch China will Euro. EU-Kommission räumt Probleme ein

PEKING/BERLIN dpa/rtr/taz ■ Großbritannien und die Schweiz werden demnächst den Euro einführen. Davon ist zumindest Helmut Kohl überzeugt: „Ich werde in fünf Jahren in London, in zehn in Zürich mit Euro bezahlen“, sagte der Altkanzler gestern auf einer CSU-Wahlkampfveranstaltung. Der Euro sei das, „wovon wir immer geträumt haben“.

Zumindest China will nicht länger träumen, sondern den Euro verstärkt als Reservewährung in seine Depots einlagern. „Es ist deutlich, dass der Euro immer stärker geworden ist“, sagte Finanzminister Xiang Huaicheng gestern. Experten rechneten mit positiven Kursreaktionen, da China über große Währungsreserven verfügt.

Bereits am dritten Werktag hat der Euro die nationalen Währungen überflügelt. Für mehr als die Hälfte aller Barzahlungen benutzten die Verbraucher in den zwölf Euroländern am Freitag das neue Geld, erklärte die EU-Kommission in Brüssel. Was aber auch albtraumatische Begleiterscheinungen mit sich bringt: Die Kommission räumte ein, dass der Nachschub von kleinen Scheinen Schwierigkeiten bereite. Mit außerplanmäßigen Bargeldlieferungen sowie Öffnung von Banken am Wochenende reagierten die Verantwortlichen in Spanien, Irland, Finnland und den Niederlanden auf die Engpässe.

Auch manche Bundesbürger träumen, nämlich davon, ihr Schwarzgeld im Ausland „umzueuroen“. Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft Dieter Ondracek beziffert den im Ausland gebunkerten Schwarzgeldbetrag auf gut 600 Milliarden Mark.

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