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Filmförderung darbt deutlich

■ Deutlich unter 15 Millionen: Senat macht Ernst und spart beim Medienstandort

„Reicht doch, wenn man Filme für die Hamburger produziert.“ Kulturausschuss-Mitglied Karl-Heinz Ehlers (CDU) spricht dem neuen Senat, der sich auf explizit Hamburgisches spezialisieren möchte, aus der Seele. Und wenn im Film mal Hamburg vorkommt, ist das doch schön. Warum „muss man mit der Wurst nach dem Schinken werfen“, also große Summen für die Hamburger Filmförderung ausgeben, nur weil andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen und Bayern, neuerdings auch Niedersachsen und Berlin das tun?

Ein strittes Thema im jüngsten Kulturausschuss – dem ersten unter Leitung des Ex-Stadtentwicklungssenators Willfried Maier (GAL), der, anders als mancher Abgeordnete, keine Rollenprobleme hatte. Klar war indessen die neue Linie des Senats: Um insgesamt anderthalb Millionen – davon eine aus dem Kulturhaushalt (nur noch 6,5 Millionen anstatt der bisherigen 7,5) und 500.000 aus dem der Wirtschaftsbehörde (ursprünglicher Anteil: ebenfalls 7,5 Millionen) – wird im laufenden Haushalt die Filmförderung gekürzt. Fazit: Anstelle der bisherigen 15 stehen künftig nur noch 13,5 Millionen Mark für Filmförderung zur Verfügung; die so entstehenden Ausfälle des Filmfests werden durch Umleiten von 500.000 Mark des Wirtschaftsbehörden-Anteils aufgefangen.

Bleiben also für allgemeine Filmförderungs-Projektmittel real 13 Millionen Mark. 6,5 Millionen Mark wird hierzu die Kulturbehörde, 7, 5 Millionen Mark die Behörde für Wirtschaft und Arbeit beisteuern. Insgesamt sei die Reduktioln „ein herber Schlag für dem Film- und Medienstandort Hamburg“, sagt Werner Dobritz (SPD), „und ein fatales Zeichen in Richtung der Filmschaffenden, die schon jetzt in Richtung Berlin abwandern“.

Abwandern könnten aber, so befürchten manche, auch die seit 1997 förderwilligen Fernsehanstalten: An die staatliche 15-MIllionen-Förderung ist nämlich die Bereitschaft von NDR und ZDF geknüpft, ihrerseits weitere vier MIllionen zuzuschießen. „Es ist fahrlässig, diese vier Millionen aufs Spiel zu setzen. Was bleibt, wenn die auch noch zurückgezogen werden?“, fragte Dobritz im jüngsten Kulturausschuss. Von Fahrlässigkeit könne keine Rede sein, konterte indessen Staatsrat Hinnerk Behlmer. „Die neue Situation resultiert aus der schlechten Steuerschätzung vom November vorigen Jahres, die wir so nicht erwartet hatten.“ Außerdem sei die Filmförderung bislang aus allen Konsolidierungsprogammen ausgenommen worden – „da konnten wir jetzt nicht mehr umhin, auch hier mal zu sparen. Das war jetzt einfach mal dran“, betont Hans Krämer , Haushaltsbeauftragter der Kulturbehörde.

Was noch dran ist: Reparaturen kleineren Ausmaßes an Theater- und Museumsgebäuden. Finanziert aus dem 50-Millionen-Euro-Programm zur Mittelstandsförderung, aus dem die Kulturbehörde vier Millionen Euro erhält. ps

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