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K-Frage: Schill will nun vielleicht doch mit Edmund Stoiber

Ronald Schill taktiert: „Man kann nicht sagen, dass wir definitiv nicht antreten“, formulierte Schills Parteisprecherin Karina Weber die Konsequenzen aus der Entscheidung für Edmund Stoiber als Kanzlerkandidaten der Union. Zwar hatte Schill angekündigt, bei einer Kandidatur Stoibers nicht zur Bundestagswahl anzutreten, „doch das ist ja schon eine Weile her, dass er das gesagt hat“, rudert Weber zurück. Man sei derzeit im „Entscheidungsfindungsprozess“, und mit dem Wort „man“ ist wahrscheinlich der Parteigründer selbst gemeint.

Deutlicher wird CDU-Bürgermeister Ole von Beust, der ebenso wie Landeschef Dirk Fischer bei der CDU-Vorstandsklausur in Magdeburg weilt. Stoiber sei ein „ausgezeichneter Kanzlerkandidat“, der gute Aussichten habe, Bundeskanzler Schröder abzulösen. Stoiber habe schließlich eine „eindrucksvolle Regierungsarbeit“ in Bayern vorzuweisen. Auch Schleswig-Holsteins CDU-Vorsitzender Johann Wadephul sieht jetzt „die große Chance, die Bundestagswahl zu gewinnen“. Wadephul gehört zu denen, die sich schon im Vorfeld pro Stoiber geoutet hatten.

Ganz anders reagiert die Bürgerschaftsabgeordnete Barbara Ah-rons, Landesvorsitzende des CDU-Mittelstandes. „Die CDU scheint noch nicht reif für eine Frau“, kommentiert sie und zeigt sich „sehr enttäuscht“ über die Entscheidung pro Stoiber.

Für SPD-Parteichef Olaf Scholz ist es ohnehin „egal, wer gegen Schröder verliert“. Mit Stoibers Kandidatur räume die Union „endgültig die politische Mitte“. aha

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