: Platz für S-Bahn
■ Bürgerinitiative mahnt Raum und zusätzliche Gleise für die S4 an
Bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg - Lübeck, soll Platz gelassen werden für ein drittes oder viertes Gleis zugunsten der S-Bahnlinie 4 und deren möglicher Verlängerung bis Bad Oldesloe. Die Bürgerinitiative S 4 „Schiene statt Straße – Hamburg/Stormarn“ hat deshalb einen Einwand gegen das Planfeststellungsverfahren zum Neubau einer Straßenbrücke in Bargteheide eingereicht. „Wir halten es für falsch, jetzt eine Brücke neu zu bauen, die für einen drei- oder viergleisigen Ausbau der Strecke nicht geeignet wäre und in diesem Fall kurze Zeit nach ihrer Errichtung wieder abgerissen werden müsste“, erklärten Vertreter der Initiative.
Das schlechte Zugangebot auf der S 4 überrascht nichts ahnende HVV-Kunden, die auf den üblichen 10-Minuten-Schnellbahntakt eingestellt sind, mit halbstündigen Wartezeiten und unregelmäßigen Fahrzeiten. Weil die Strecke mit Wandsbek, Rahlstedt und Ahrensburg eine der großen Siedlungsachsen im Osten Hamburgs erschließt, hat sich vergangenen Februar die Bürgerschaft einstimmig im Sinne der Initiative ausgesprochen.
„Auch wenn die Finanzierung eines solchen weiteren Ausbaus momentan nicht absehbar ist, ist es erforderlich, im Rahmen der anstehenden Planfeststellungsverfahren einen maximal viergleisigen Ausbau der Strecke bis Ahrensburg bzw. Bad Oldesloe wenigstens als Option planerisch mit zu berücksichtigen“, hieß es in der Begrüdung.
Nach einer Antwort des Senats auf eine GAL-Anfrage fahren bereits heute zwischen Hauptbahnhof und Wandsbek Ost 18.300 Menschen werktags mit der S 4, zwischen Rahlstedt und Ahrensburg noch 11.400. Das entspricht den Fahrgastzahlen auf dem äußeren Ast der S 1 Iserbrook - Blankenese sowie der S 21 zwischen Bergedorf und Reinbek.
Während die Fahrgastzahlen des HVV in den 90er Jahren insgesamt zulegten, stagnierte das Fahrgastaufkommen auf der von Dieselloks gezogenen S 4. Um einen verlässlichen Zehn- oder 20-Minuten-Takt auf der S 4 zu Stande zu bringen müsste die Gleiskapazität erhöht werden, räumte der Senat ein. Die Elektrifizierung werde grundsätzlich kürzere Fahrzeiten und eine Verbesserung der Pünktlichkeit ermöglichen. Gernot Knödler
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen