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Ins Raster gefallen

■ Polizei lädt ausländische Studierende ins Präsidium. 140 sind betroffen

Die Rasterfahndung an Hamburgs Hochschulen geht offenbar in die zweite Runde. Dem Asta der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) liegt eine Vorladung vor, mit der ausländische Studierende „zum Gespräch“ ins Polizeipräsidium Alsterdorf gebeten werden. Mitbringen müssen sie allerlei persönliche Unterlagen, darunter Geburtsurkunde, Kontoauszüge von anderthalb Jahren, Mietverträge und Unterlagen über Reisen und Flüge sowie „Studienbescheinigungen sämtlicher besuchter Universitäten“.

„Hier werden Menschen ohne konkreten Tatverdacht gezwungen, Persönliches preiszugeben“, kritisiert Asta-Referent Yavuz Fersoglu, der gemeinsam mit den Asten anderer Hochschulen gegen die Briefe vorgehen will. Menschen würden auf diese Art als „gefährlich“ gebrandmarkt und grieten „erheblich unter Druck“.

Beim HWP-Asta hätten sich bislang drei Betroffene gemeldet und um Rechtsberatung gebeten. Ein Nichterscheinen, so Fersoglu, wäre nicht ratsam, da dies als „Verstoß gegen die außenpolitischen Belange“ der BRD gedeutet werden und zur Ausweisung führen könnte.

Die Rasterfahndung, so heißt es in dem Brief, richte sich gegen „männliche, in Hamburg studierende Personen, bestimmter Herkunft und Altersgruppe“. „Aufgrund ihrer in Hamburg bekannt gewordenen Daten fallen sie ebenfalls in dieses Raster.“

Laut Polizeisprecher Reinhard Fallak wurden 140 dieser Briefe verschickt. „Es handelt sich dabei um eine Bitte, die Personen sind nicht verpflichtet, zu kommen“, sagt er. Die Gespräche seien nötig, um die per Ratser erfassten zu „be- oder entlasten“. Fallak: „Bisher waren alle Gespräche sehr kooperativ.“ Kaija Kutter

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