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„In richtige Bahnen lenken“

Burghard Rauschelbach von der GTZ berät weltweit Anbieter für umwelt- und sozialverträglichen Tourismus, bevor große Reiseunternehmen dort Fuß fassen können

taz: Ökologischer Tourismus als Entwicklungshilfe – funktioniert das?

Burghard Rauschelbach: Ja. Oft wird von den Formen des Ökotourismus allerdings zu viel erwartet.

Wie sieht der von der GTZ geförderte Tourismus aus?

Konkret bedeutet das etwa in Kamerun, dass wir Bewohnern, die im Tourismusbereich investieren wollen, Seminare anbieten und mit ihnen zusammen ein sozial- und umweltverträgliches Konzept entwickeln, das den Anforderungen des internationalen Tourismus gerecht wird.

Besteht nicht die Gefahr, eine Art Vorhut für die Großkonzerne zu werden: Sie kultivieren, und danach sahnen andere ab?

Wir können sicher nicht jeden Missbrauch verhindern. Deshalb geht es auch gerade darum, die vorhandenen Tourismuspotenziale in die richtigen Bahnen zu lenken. Das heißt, einen umwelt- und vor allem sozialverträglichen Tourismus zu fördern. Als Pioniere können wir Bereiche besetzen, ehe sie von wenig akzeptablem Tourismus besetzt werden können. Das gilt gerade für ein Land wie Kamerun, das sich vielleicht wieder zu einer Destination entwickelt, die auch für den internationalen Tourismus attraktiv werden könnte.

Was versprechen Sie sich vom Auftritt auf der Messe?

Hier können wir erstmals die Leistungen der mittelständischen und kleinen Unternehmen präsentieren, die wir in Entwicklungsländern fördern. Außerdem wollen wir über die Entwicklungszusammenarbeit im Tourismus informieren, gemeinsam mit den Partnern, mit denen wir auch vor Ort zusammen arbeiten. Uns geht es dabei nicht nur um die kurzfristige Vermarktung, sondern um Information. Zusammen mit der Welttourismusorganisation (WTO) sehen wir darin auch eine Signalwirkung.

Das kommt der WTO als Imagepflege ja gerade recht.

Das Interesse der internationalen Tourismusorganisationen an unserer Arbeit ist im Rahmen des Internationalen Jahres des Ökotourismus natürlich besonders groß. Deshalb bot es sich an, den Reisepavillon für eine Auftaktveranstaltung zu nutzen. Das kann man durchaus als PR-Maßnahme verstehen. INTERVIEW: CB

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