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die spielregeln

47 Stimmen reichen für den Sieg

Der ZDF-Fernsehrat bestimmt die Richtlinien des Programms und wählt alle fünf Jahre den Intendanten. Von seinen 77 Mitgliedern sind offiziell nur 12 direkte Vertreter der politischen Parteien. Weitere 19 Berufspolitiker handelt sich das Gremium durch die Vertreter des Bundes und der Länder ein. Und auch die restlichen Mitglieder, die Verbände und gesellschaftlich relevante Bereiche repräsentieren, werden von den Ministerpräsidenten ernannt. Parteipolitisch unverdächtig sind nur die insgesamt fünf Vertreter der Kirchen und des Zentralrats der Juden. Rechnerisch zumindest.

Der neue Intendant braucht eine Mehrheit von 47 Stimmen. Bis zum gestrigen Treffen der parteinahen „Freundeskreise“ des Fernsehrats war die aber keinem der bislang drei Kandidaten sicher. Favorit des SPD-Lagers, dem sich traditionell die Bündnisgrünen anschließen, ist ARD-Programmdirektor Günter Struve (Foto rechts). Er koordiniert von München aus das „Erste“, will aber in Mainz offenbar nur antreten, wenn er mit einer deutlichen Mehrheit rechnen kann. 1998 war Struve bereits Fast-Intendant des Sender Freies Berlin. Damals sagte er kurz vor der sicheren Wahl ab.

Union und FDP traten gestern bis Redaktionsschluss noch mit zwei Bewerbern an, die beide hohe ZDF-Posten bekleiden. Als Kompromisskandidat – unter Umständen auch für einige SPD-nahe Fernsehräte tragbar – gilt ZDF-Programmdirektor Markus Schächter (Mitte). Der für die Kulturprogramme 3sat und Arte zuständige ZDF-Direktor Gottfried Langenstein (links), scheint abgeschlagen. Wohl auch, weil er als „Wunschnachfolger“ von Langzeitintendant Dieter Stolte gilt. STG FOTO: DDP

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