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Neues Beginen-Projekt in Horn-Lehe?

■ Erika Riemer-Noltenius plant Wohnprojekt in Kooperation mit Weser-Wohnbau

Bremen soll einen zweiten Beginenhof bekommen. Daran jedenfalls arbeitet die erste Vorsitzende des Vereins Bremer Beginenhof Modell, Erika Riemer-Noltenius. Ein für das neue Frauenwohnprojekt avisiertes Grundstück liege in Horn-Lehe, auf dem früheren Gelände der Gärtnerei „Charlottenhof“ – womit das neue Projekt auch schon einen Namen hätte. Erste Kooperationsgespräche führe sie bereits mit der Weser-Wohnbau GmbH, sagt die Oberbegine. Die Grundidee dieses Beginenhofes solle es sein, die Einsamkeit und Isolation alleinstehender Frauen in einem gemeinsamen Wohnprojekt zu überwinden.

Als Vorsitzende des Beginenhof-Vereins hatte Riemer-Noltenius im vergangenen Jahr Schiffbruch mit einem ersten Frauen-Wohnprojekt in der Bremer Neustadt erlitten. Dieses allerdings hatte einen weitergehenden Anspruch. Es sollte Frauen nicht nur gemeinsames Wohnen, sondern auch Arbeiten am Ort bieten. In der neugebauten Wohnanlage „Beginenhof“ am Kirchweg hatten sich die Gewerbeflächen allerdings nicht vermieten lassen. Viele stehen bis heute leer. Auch war die Finanzierung des Komplexes so wackelig, dass schließlich sogar Rettungsversuche des bundesweit als einzigartig geltenden Projektes durch den Bremer Senats erfolglos blieben. Nach mehreren Kassenstürzen hatte sich ein Minus von mehreren Millionen Mark aufgetan. Seit dem Insolvenzantrag verwaltet die Gewoba das Anwesen mit insgesamt rund 80 Miet- und Eigentumswohnungen für Frauen.

Ungefähr diese Größenordnung soll offenbar auch das neue Vorhaben der Bremerin nahe am Menkenpark haben. „Aufgrund der Erfahrungen mit dem Wirtschaftsressort werden die Beginen kein finanzielles Risiko mehr eingehen, sondern den Beginenhof von einer renommierten Wohnungsbaugesellschaft bauen lassen“, erneuerte Riemer-Noltenius gegenüber der taz die Lesart der Beginen, die Pleite des ersten Projektes sei durch nicht gehaltene Zusagen des Bremer Wirtsschaftsressorts verursacht worden.

Befragt danach, oder der Beginenhof-Verein seiner ersten Vorsitzenden das Mandat für die nun öffentlich gemachten neuen Planungen erteilt habe, äußerte Riemer Noltenius sich jedoch ausweichend. „Das ist schon vor ganz langer Zeit angekündigt worden.“ Nach der Satzung sei es Aufgabe des Vereins, „die Renaissance der Beginenkultur“ zu betreiben. Aktuell gebe es Pro und Kontra unter den Mitgliedern. „Aber da ich das alles ursprünglich angefangen habe, ohne jemanden zu fragen, mache ich auch weiter“, verwies Riemer-Noltenius darauf, ihr „Lebenswerk“ vollenden zu wollen. ede

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