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Klangkrieg im Rausch

Ein Berliner Label und Verein für avantgardistische Elektronikmusik veranstaltet nahezu ungewollt ein Festival mit dem Podewil

Klangkrieg – avantpop, heute sowie am 25., 26. und 28. Januar im Podewil, Klosterstraße 68, 21 Uhr

Eigentlich plingt und plongt es stetig jeden Montag im Podewil. Durch Umbaubarbeiten in den letzten Wochen ist es dort allerdings zum Veranstaltungsstau gekommen. Was Klangkrieg-Produktionen und dem angegliederten Verein gerade recht kommt. Denn nun ergibt sich, quasi ungewollt, zur Einstimmung auf die Transmediale (5. bis 24. Februar) ein feines Festival avantgardistischer Elektromusik. Ab heute bis zum Montag werden jeweils drei bis vier „Bandkonzepte“, um die es konzeptuell in dieser Reihe gehen wird, auftreten und in nur wenigen Tagen die Vielfältigkeit des Avantpop präsentieren. Doch Vorsicht: Offenheit und Experimentierfreudigkeit ist auch für BesucherInnen geboten. Den Anfang macht heute der aus San Francisco stammende Wahl-Japaner Terre Thaemlitz, der ein vorproduziertes Video live vertonen wird. Ein Projekt, das bereits von Mille Plateaux, dem Label für gewöhnungsbedürftige Sounds, veröffentlicht wurde. Es folgt Felix Kubin, seines Zeichens markanter Alleinunterhalter mit Raumschiff-Andromeda-Tracht und poppigen Turntable-Experimenten, sowie dem wortorientierten Mike Ladd, der mit seiner Band HipHop und Drum ’n’ Bass in die elektronische Welt fließen lässt. Am Freitag folgt mit „playing hubert fichte“ ein LapTopFolkProjekt von Eckehard Ehlers, New Flesh, ein Londoner MC, der Rap und HipHop kraftvoll in bedrohlich wirkende Digitallandschaften einbaut, sowie die Franzosen Dat Politics, ein Laptop-Quartett mit echter atonaler Band-Qualität und einer mächtigen Schippe Humor. Am Samstag lässt Phonophanie aus Norwegen das erste Mal Berlin vor Kälte erflimmern, bevor am späteren Abend James Plotkin alias Atomsmasher mit seinem kompromisslosen Zorn-orientierten Sounds den BesucherInnen gründlich die Gehörgänge durchbläst. Spaß macht es allemal. Fragt sich nur, wie lange. Am Montag wird sich der Musique Concrete zugewandt. Dieser letzte Tag dürfte wohl die beruhigendsten Stunden der Reihe bieten, bevor wieder im Wochenrhythmus eingetaucht wird.

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