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Versuchter Massensuizid

SYDNEY ap ■ Das Drama im australischen Flüchtlingslager Woomera hat sich weiter verschärft. Fernsehberichten von gestern zufolge versuchten mehrere der Asylbewerber, sich das Leben zu nehmen. Die Behörden bestätigten lediglich, dass sich drei Erwachsene und ein Kind in ärztlicher Behandlung befinden. Der Sozialminister des Staates South Australia, Dean Brown, räumte ein, er sei darüber informiert worden, dass ein Elternteil im Lager damit gedroht habe, Kinder zu erhängen.

Mehr als 200 Asylbewerber in Woomera, überwiegend Afghanen, befinden sich seit mehr als einer Woche im Hungerstreik, um gegen schlechte Unterbringung und Verzögerungen in ihren Asylverfahren zu protestieren. Mehrere dutzend Einwanderer haben sich sogar die Lippen zunähen lassen, und etwa 40 weitere schluckten eine Mischung aus Shampoo und Reinigungsmittel. Der Fernsehsender Channel Seven berichtete gestern, mehrere Flüchtlinge hätten versucht, sich zu erhängen. Dem Hungerstreik im Lager Woomera in Südaustralien schlossen sich am Mittwoch auch 35 Flüchtlinge im Lager Maribyrnong in Melbourne an. Asylbewerber in Australien werden in spartanisch eingerichteten Lagern interniert, die sich oftmals in entlegenen Gegenden befinden. Gegenwärtig leben rund 3.000 Erwachsene und Kinder in insgesamt fünf Lagern.

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