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In die Weser und weg

■ Macht Bremen eine Rolle rückwärts bei TBT-Entsorgung?

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sieht das nach einem Salto rückwärts aus: Statt wie bislang auf die Deponie bei Seehausen soll der TBT-verseuchte Hafenschlick aus dem Grohner Sportboothafen in der Weser verklappt werden. Ganz entgegen der jahrelangen Praxis. Die Entsorgung der 40.000 Kubikmeter Hafenschlick auf der Deponie sei dem Sportressort offensichtlich zu teuer geworden, mutmaßt der BUND.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation sei der Schlick aus dem Hafen mit 600 Mikrogramm Tributylzinn (TBT) belas-tet, das bereits in kleinsten Mengen bei Meerestieren zu Immun- und Fruchtbarkeitsstörungen führt. In Bremerhaven wird der Schlick inzwischen bei Grenzwerten von 100 Mikrogramm auf der Deponie entsorgt. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen: Was in Bremerhaven zu Recht verboten ist, darf in Bremen nicht erlaubt sein“, forderte daraufhin BUND-Geschäftsführer Martin Rode.

Die für den Sporthafen zuständige Behörde indes dementiert: Es werde weiterhin zwischen giftigem und nicht giftigem Schlick getrennt, so Ressortsprecher Markus Beyer. Zwar habe es immer wieder Gespräche zwischen Sportressort und Umweltbehörde wegen der Entsorgungskosten gegeben, aber auch für dieses Jahr seien im Sportetat 1,2 Millionen Euro für die Entsorgung eingeplant. pipe

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