: Araber erschossen
Hintergründe einer Schießerei bei Tel Aviv unklar. Palästinenser stürmen Gefängnis von Bethlehem
JERUSALEM rtr/afp/dpa ■ Israelische Polizisten haben gestern bei Tel Aviv einen Araber erschossen, der einen Beamten angefahren hatte. Die Polizei äußerte die Vermutung, dass es sich bei dem Mann um einen Palästinenser handelt, der eine Straßensperre an der Grenze zu den Palästinensergebieten durchbrochen hatte. „Wir betrachten es als einen terroristischen Anschlag“, sagte ein Polizeisprecher. Medien berichteten, der Mann könnte ein Autodieb gewesen sein. In den vergangenen Tagen hatten Palästinenser mehrere Selbstmordattentate verübt.
In Bethlehem stürmte eine Gruppe von Palästinensern am Sonntagabend das Gefängnis und befreite sieben Landsleute, die dort wegen des Verdachts auf terroristische Aktivitäten inhaftiert waren. Die palästinensische Polizei verhaftete gestern einen Mitarbeiter der Autonomieregierung, der im Verdacht steht, in den von Israel aufgedeckten Waffentransport verwickelt zu sein.
Die EU-Außenminister haben inzwischen gegen die Zerstörung von aus EU-Mitteln finanzierten Projekten in den palästinensischen Autonomiegebieten protestiert und Schadenersatzforderungen nicht ausgeschlossen. Zugleich halte man ungeachtet der Kritik der USA am palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat als Ansprechpartner fest.
Die islamistische Hamas baut nach eigenen Angaben Raketen für Angriffe auf israelische Ziele in Jerusalem. Die Raketen hätten eine Reichweite von zehn Kilometern, sagte Mussa Abu Marsuk, Mitglied des Politbüros der Hamas, in einem Interview. Präsident Jassir Arafat spreche zwar im Namen der Palästinenser, aber „nicht im Namen aller“. Die Befehlsgewalt über Hamas habe Arafat nicht, betonte Abu Marsuk.
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