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Der Kreml droht Radio Liberty

MOSKAU taz ■ Der Pressesprechers des Kreml hat der Moskau-Redaktion des amerikanischen Senders Radio Liberty wegen ihrer Tschetschenien-Berichterstattung mit Lizenzentzug gedroht. Sergej Jastrzembski sagte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung Gaseta, die Regierung werde die Radio-Liberty-Sendungen überwachen – insbesondere im Hinblick darauf, wie oft steckbrieflich gesuchte Personen interwiewt würden. Falls die Berichterstattung religiösen oder ethnischen Zwist stifte oder terroristische Aktionen rechtfertige, habe der Sender letztlich mit Entzug der Senderechte zu rechnen. Jastrzembskis Äußerung wird in Moskau als Reaktion auf den vor einem Jahr gefällten Beschluss des US-Kongresses gewertet, Sendungen von Radio Liberty künftig von Prag aus auch in den Sprachen von Kaukasus- Minoritäten auszustrahlen, auf Tschetschenisch, Awarisch und Tscherkessisch. BAK

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