unterm strich
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Das Schicksal der drei Berliner Opernhäuser ist seit einigen Jahren ein richtiger Renner in Berlin, vor allem ein Nachrichtenrenner. Nun hat sich mal wieder Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit gemeldet und bei einer Veranstaltung des „Deutschlandradio Berlin“ auf Aussagen von Experten verwiesen, nach denen man drei Opernhäuser auch unter dem vorgegebenen finanziellen Rahmen auf höchstem Niveau betreiben könne. So was freut den Opernfan, und auch dass laut Wowereit der Anspruch einer Kulturmetropole sich durch „internationale Qualität“ zeigen müsse. International, Qualität, Spitzenkünstler – auch so was geht immer, selbst wenn man es gern etwas präziser hätte. Am Ende hängt doch alles am Geld.

Dazu passt, dass das Gebäude der Berliner Staatsoper Unter den Linden ziemlich runtergekommen ist. So hat Intendant Georg Quander ein Gutachten bekommen, das nach Informationen des Berliner Kuriers besagt, dass sich der technische und bauliche Zustand des Opernhauses wesentlich schlechter darstelle als erwartet. Im Auftrag des Bausenators prüften 50 Fachleute das Haus. Ihr Urteil: verheerend. Demnach läuft der Spielbetrieb „an der Grenze des Kriminellen“. Laut Gutachten seien mindestens 100 Millionen Euro notwendig, um die Missstände zu beseitigen und den Betrieb nach heutigen Vorschriften zu führen. „Allerdings ist dann noch nichts zur Verbesserung der Akustik, Sitzplatzerweiterung und für die neue Technik eingeplant“, weiß Quander, was noch mal 80 Millionen Euro verschlingen dürfte. Gebt her eure Opern, gebt her eure Schuh’! Da freut man sich doch, dass es der Berliner Clubkultur richtig gut geht. Ein Bruchteil der Aufwendungen für die Opern würde schon eine Menge bewirken. Aber Clubkultur ist halt nicht Staatskultur.

Sand und Lehm aus 188 Ländern vereint ein Welt-Mandala, das in der Zentrale der Vereinten Nationen in New York enthüllt wurde. Das 2,50 Meter große Werk des amerikanischen Künstlers Neil Tetkowski soll die Einheit der Welt verdeutlichen. Ein Mandala ist ein geometrisches Muster, das im Hinduismus und Buddhismus das Universum darstellen soll. Meist dient es als Vorlage für Geschichten oder Meditationen. Vor einiger Zeit hatte Tetkowski die Diplomaten aller UN-Staaten gebeten, aus ihren Ländern Lehm oder Sand für das Mandala beizusteuern – Einfuhr von Erde ist in den USA wegen der Gefahr von Schädlingen für die Landwirtschaft nicht erlaubt. Das Zentrum des spiralförmig angeordneten Mandalas zeigt den Handabdruck eines Neugeborenen in dem einer 100-jährigen Frau.