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Betr.: Das demokratische Feigenblatt, taz hamburg, 30.1. 2002

Unterwanderer

So ich mich richtig erinnere, warnte die nicht sonderlich „linke“ Frankfurter Allgemeine Zeitung bereits 1994 in einem Leitartikel vor der Wochenzeitung Junge Freiheit; sie versuche, die verfassungsmäßige Freiheit in Deutschland zu unterwandern. Die Junge Freiheit setze dabei, so die FAZ, vor allem auf eine quasi subversive Unterwanderung des öffentlichen Bewusstseins.

Anlass der Rüge waren Veröffentlichungen des damaligen Kandidaten zur Wahl des Bundespräsidenten, Steffen Heitmann, ultra-konservativer Sachse von Kohls Gnaden. Schlussfolgerung der FAZ: Wer so im Lichte der Öffentlichkeit stehe, müsse sich überlegen, wo er oder sie was veröffentliche. Zugegeben, die Hamburger GAL wird so schnell keine Bundespräsidenten stellen - von der Verantwortung entlastet das nicht. Wie heißt es im Grundgesetz? - „Die Parteien (oder ihre RepräsentantInnen, Anm. d. Autors) wirken bei der politischen Willensbildung mit.“ Welchen Willen wollen denn grüne AutorInnen der Jungen Freiheit bilden?

Roland Bösker, B.A.

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