: weißes pulver
Schill und der Koksvorwurf
Ausgerechnet Ronald Schill, der selbst ernannte Bekämpfer der Drogenkriminalität muss sich gegen Kokainvorwürfe wehren. Das Gerüchte gibt es schon seit Monaten, doch erst als in der Vorwoche der grüne Abgeordnete Manfred Mahr dem Innensenator vorwarf, er bewege sich auf Festivitäten, „auf denen Kokain die Partydroge sein soll“, wurde das Thema auch öffentlich debattiert. Bisher hatte Schill sich um eine klare Stellungnahme gedrückt: Auf solche Vorwürfe einzugehen, beschädige die Würde des Amtes, ließ er verlauten. Seit gestern ist der Druck auf ihn jedoch gewachsen. Der parteilose ehemalige Hamburger Justizsenator und Bundesverfassungsrichter Wolfgang Hoffmann-Riem hat Schill in einem Brief aufgefordert, sich zu den Kokainanschuldigungen zu äußern. Die Glaubwürdigkeit eines ranghohen Politikers stehe auf dem Spiel schreibt Hoffmann-Riem in dem Brief, den er als privates Schreiben verstanden wissen will. Dadurch, dass das Thema in der Öffentlichkeit sei, „endet das Recht für einen Politiker zu schweigen“. Schill reagierte: Politik sei „ein noch schmutzigeres Geschäft, als ich mir vorgestellt hatte“. Und er stellte fest: „ich habe nie Drogen genommen.“ AHA
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