: Pointifex Maximus Furiosus
Fluchet dem Herrn: Sigi Zimmerschied lädt mit seinem Programm „Ihobs“ zu einem blasphemischen Kabarettabend für starke Nerven ins Mehringhof-Theater
Niederbayern, Hort künftiger Kanzler und großer Kabarettisten. Das ist kein Zufall. Nehmen wir eine Stadt wie Passau: einst von einem Filz aus Klerus-, Politik- und Zeitungsmonopol regiert, ein schwarzes Loch, das jegliches Licht aufgeklärter Vernunft schluckte. Und eine rebellische Kleinkunstszene hervorbrachte, siehe Bruno Jonas, Gerhard Polt, Sigi Zimmerschied. Der Zimmerschied poltert schon gar nicht mehr gegen schwarze Politiker oder Würdenträger, sondern gleich gegen Gott selbst, den special guest seines Programms „Ihobs“. Die Mischung aus „Ich weiß Bescheid“ und „Hiob“ (den Gott so lange triezen ließ, bis er austickte) beschreibt seinen furiosen Auftritt: Ein wirklich Verärgerter attackiert gerechterweise nicht nur Gott, sondern auch das Publikum, sich selbst und schwanzwedelnd über die Bühne dackelnde Spaßmacherkollegen. Denen entgegen hält Zimmerschied das echte Kabarett hoch, das sprachakrobatisch, sentenziös und blitzschnell dahin haut, wo’s wirklich weh tut und was bewirkt. Gut, das ist oft schon nicht mehr lustig, und in dieser Hinsicht manchem Kanzlerkandidaten unterlegen. Aber vielleicht erfolgreicher in Berlin.
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