: Ministerin gegen das Sitzenbleiben
FRANKFURT/MAIN ap ■ Als erste Kultusministerin hat sich die niedersächsische SPD-Politikerin Renate Jürgens-Pieper für die Abschaffung des Sitzenbleibens in den Schulen ausgesprochen. Beim Sitzenbleiben werde wertvolle Zeit vergeudet und auch die Leistungen der Schüler würden nicht wirklich verbessert. Damit unterstützt sie eine Forderung, die die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor einem halben Jahr erhoben hatte. Auch der PISA-Forscher Klaus-Jürgen Tillmann betonte, Studien seit den 70er-Jahren belegten, dass Sitzenbleiben mehrheitlich nichts nutze. Der Bielefelder Bildungswissenschaftler verwies auf die skandinavischen Länder, in denen niemand sitzen bleibe. Dennoch hätten diese Staaten bei der PISA-Studie bessere Leistungen erzielt. Lehrer- und Elternverbände kritisierten allerdings schon den Vorstoß der GEW: Das Leistungsniveau in den Klassen werde gesenkt, wenn schlechte Schüler mitgeschleppt würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen